ÖBB und Port of Trieste wollen mehr Güter auf der Schiene zwischen Italiens wichtigstem Hafen und dem Logistik Center Austria Süd in Fürnitz transportieren

ÖBB und Port of Trieste wollen mehr Güter auf der Schiene zwischen Italiens wichtigstem Hafen und dem Logistik Center Austria Süd in Fürnitz transportieren
@LR Schuschnig_Taltavull

Aus diesem Grund soll Europas erster Duty-Free-Korridor für mehr Wertschöpfung und Arbeitsplätze in Kärnten sorgen.


Um den Güterverkehr auf die Schiene zu verlagern und den Wirtschaftsstandort Kärnten noch attraktiver zu machen, wollen die ÖBB in enger Zusammenarbeit mit dem Land Kärnten das Logistics Center Austria South (LCA South) in Fürnitz stärken und einen Schienen-Zollfreikorridor zwischen Triest und Fürnitz einrichten.

ÖBB-Chef Andreas Matthä betonte daher: "Triest ist für die ÖBB eine wichtige Drehscheibe für Transporte von und nach Österreich sowie ins europäische Hinterland. Mit unserer Güterverkehrstochter ÖBB Rail Cargo Group sind wir Marktführer im Hafen von Triest. Ich freue mich, dass wir nun unsere Kooperation vertiefen und gemeinsam an einer innovativen und effizienten Lösung für die Kärntner Wirtschaft und den Klimaschutz arbeiten. So wollen wir die steigenden Gütermengen, die per Schiff in Triest ankommen, in Zukunft direkt auf die Schiene verlagern. Ich möchte mich beim Land Kärnten und unseren italienischen Partnern für die sehr gute Zusammenarbeit bedanken: denn nur gemeinsam können wir die Verkehrswende von der Straße auf die Schiene schaffen."

Erste Details der verstärkten Zusammenarbeit zwischen den ÖBB und dem Hafen Triest sowie des geplanten Zollkorridors wurden in Villach von ÖBB-Generaldirektor Andreas Matthä, Wirtschafts- und Verkehrslandesrat Sebastian Schuschnig, dem Geschäftsträger a.i. der italienischen Botschaft in Wien Gabriele De Stefano, dem Präsidenten der Häfen von Triest und Monfalcone, Zeno D'Agostino und dem CEO von Adriafer, Maurizio Cociancich, präsentiert.

Sebastian Schuschnig, Regionalrat für Wirtschaft und Verkehr, betonte die Chancen, die sich aus der verstärkten Zusammenarbeit mit dem Hafen Triest ergeben: "Wir arbeiten seit vielen Jahren konsequent an der Umsetzung dieses europäischen Vorzeigeprojektes. Mit der vertieften Zusammenarbeit zwischen den Adriahäfen, wie insbesondere dem Hafen Triest, den ÖBB und dem Logistikzentrum in Villach-Fürnitz schaffen wir eine wichtige Grundlage dafür, dass Kärnten nicht zum Transitland für den Bahntransit wird, sondern Wertschöpfung und Arbeitsplätze im Land schafft.

Neben der Erhöhung der Wertschöpfung für das Land Kärnten und seine Industrie kann die LCA Süd damit zu einer internationalen Logistikdrehscheibe ausgebaut werden, die neue Arbeitsplätze und mehr Wertschöpfung für die Unternehmen am Standort schafft. Der Schienen-Zollfreikorridor soll in Zukunft den Hafen von Triest entlasten.

Der Geschäftsträger a.i. der italienischen Botschaft in Wien, Gabriele De Stefano, erklärte: "Wir sehen diesem neuen grenzüberschreitenden Kooperationsprojekt zwischen dem Hafen von Triest und dem Land Kärnten mit großem Interesse entgegen. Es ist bezeichnend, dass der italienische Staatspräsident Mattarella gerade in diesen Tagen den österreichischen Bundespräsidenten Van der Bellen zu einem Besuch in Rom empfängt. Wir unterstützen mit Überzeugung die zukünftige Entwicklung dieser Logistikinitiative zwischen italienischen und österreichischen Regionen und Bundesländern. Diese Initiative stellt einen innovativen und nachhaltigen Beitrag unserer beiden Länder zur Stärkung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in der EU dar, wie dies bereits im Rahmen des Euregio-Projekts und der EU-Alpenstrategie geschieht.

Um die Umschlagshäufigkeit weiter zu erhöhen, wird künftig ein Teil der ankommenden Container in Triest direkt vom Schiff auf die Schiene verladen und über die Zollanmeldung in Fürnitz abgewickelt und dann weiter national und international verteilt.

Zeno D'Agostino, Präsident der Häfen von Triest und Monfalcone, betonte: "Die herausragende Stellung des Hafens von Triest ist dadurch gekennzeichnet, dass er ein mit Europa verbundener Eisenbahnhafen ist. Unser Hafen übertrifft bereits heute die von der EU für 2030 und 2050 gesetzten Ziele für den Schienengüterverkehr: mehr als 50 % der Container und 41 % der Sattelauflieger werden auf der Schiene ins Ausland transportiert. Diese Zahlen zeigen, dass das internationale Know-how von Triest nicht nur die Fähigkeit betrifft, Seeverkehrsströme abzuwickeln, sondern auch wichtige intermodale Ströme für alle wichtigen Drehkreuze in Mittel- und Osteuropa. Wir wollen daher immer mehr Allianzen mit den wichtigsten Akteuren der europäischen Logistik schmieden, und Fürnitz ist einer von ihnen".

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