Letzte Woche schickte Renfe Mercancías einen Zug mit 25 leeren 40-Fuß-Containern, deren Innenraum für den Getreidetransport umgebaut worden war. Die Container wurden von Madrid nach Chelm geschickt, das 25 Kilometer von der polnisch-ukrainischen Grenze entfernt liegt. Es wird erwartet, dass der Zug Anfang September mit 600 Tonnen Mais über eine quer durch Europa verlaufende Schienenautobahn nach Barcelona zurückkehren wird. Es handelt sich um ein Pilotprojekt, mit dem die technische und wirtschaftliche Machbarkeit des Schienentransports von Getreide als Alternative zum Seetransport demonstriert werden soll.
Im Einzelnen handelt es sich um den Hinverkehr Madrid - Ludwigshafen - Duisburg - Lodz - Chelm und den Rückverkehr Chelm - Łódź - Duisburg - Barcelona Can Tunis über die Eisenbahnautobahn, was einer Entfernung von rund 2 400 Kilometern entspricht.
Die Container, deren Innenraum mit "Linern" (großen Spezialsäcken für den Getreidetransport) ausgestattet ist, dürften in der vierten Augustwoche in der polnischen Stadt Chelm eintreffen. Dort werden die Waren in Container von Renfe Mercancías umgeladen, die anschließend zum Terminal des Logistikunternehmens Kombiverkehrin Łódź gebracht werden. Der Transfer zwischen Łódź und Chelm wird von der polnischen Bahngesellschaft DBP durchgeführt.
Nach der Beladung der Container fährt der Zug auf Normalspur (UIC) von Lodz nach Barcelona Can Tunis, dem endgültigen Zielort der Bahn. Vom Terminal in Barcelona aus wird die Ware zum Endkunden transportiert.
Der Zeitpunkt dieses Pilotprojekts fällt mit der Wiedereröffnung der Schwarzmeerhäfen und der von der Türkei überwachten Seeverkehrsrouten zusammen. Das Pilotprojekt wird dazu beitragen, die Landverkehrskapazitäten zu analysieren, die den Seeverkehr mit Hilfe von Schienenautobahnen in öffentlich-privater Abstimmung mit den Verkehrssektoren und der Rohstoffwirtschaft in der Europäischen Union (EU) unterstützen können.
