Die neuen Talgo-Züge werden mit einer kommerziellen Höchstgeschwindigkeit von 230 km/h fahren und die Flotte der Deutschen Bahn in der zweiten Hälfte des Jahres 2024 verstärken.
Micheal Peterson, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn für den Personenfernverkehr und Mitglied des Vorstandes, erklärte: "Der niveaugleiche Einstieg in den ICE L setzt Maßstäbe, die wir bei zukünftigen Fahrzeugkonzepten im Fernverkehr fortan verfolgen wollen. Wir machen das Bahnfahren noch inklusiver und komfortabler. Neben dem niveaugleichen Einstieg werden unsere Kunden im ICE L auch das neue ICE-Innendesign erleben. Wohnzimmeratmosphäre auf der Schiene ist nur mit der Deutschen Bahn möglich."
Der ICE L wird ein internationaler und interoperabler Zug sein. Sie sollen sowohl auf innerdeutschen Strecken verkehren als auch Deutschland mit den Niederlanden, Österreich und der Schweiz verbinden. Unter anderem werden sie auf der internationalen Strecke zwischen Berlin und Amsterdam verkehren und die derzeitige Reisezeit zwischen den beiden Städten erheblich verkürzen.
Gonzalo Urquijo Fernández de Araoz, CEO von Talgo, sagte: "Wir stehen vor einer neuen Generation von Zügen, die das Angebot der Deutschen Bahn stärken werden und die Teil eines völlig neuen Standards sind, den der anspruchsvollste Kunde auf dem globalen Eisenbahnmarkt setzt. Mit dem neuen ICE L wird ein neues Modell der Personenbeförderung eingeführt, das auf dem dynamischen europäischen Markt Maßstäbe setzen wird."
Die Deutsche Bahn hat den ersten Auftrag über 23 Kompositionszüge (1 Lokomotive + 17 Personenwagen) im Wert von 550 Millionen Euro für 2019 erteilt. Dieser Auftrag ist Teil eines Rahmenvertrags über bis zu 100 Einheiten. Talgo erhielt den Auftrag, nachdem es in einer europaweiten Ausschreibung das attraktivste Angebot abgegeben und sich unter anderem gegen den nationalen Hersteller Siemens durchgesetzt hatte.
Was die technischen Merkmale betrifft, so werden die ICE L-Züge aus einer Mehrsystemlokomotive (kompatibel mit verschiedenen Versorgungsspannungen und unterschiedlichen Signalsystemen) und 17 Personenwagen bestehen, eine Anzahl, die dank der Vielseitigkeit des Zuges später an den Bedarf angepasst werden kann. Die Züge werden nicht nur mit der Talgo-Lokomotive eingesetzt, sondern auch mit anderen Elektro- und Diesellokomotiven kompatibel sein, so dass die Interoperabilität des Zuges auf den vorgesehenen Strecken gewährleistet ist.
Sie haben eine Kapazität von insgesamt 562 Sitzen, davon 85 Sitze in der ersten Klasse und 477 Sitze in der zweiten Klasse.
