Die Batteriezüge nutzen den kurzen Abschnitt der Oberleitung, der nur wenige hundert Meter bis wenige Kilometer beträgt, zum Aufladen ihrer Batterien für Fahrten in einem nicht elektrifizierten Abschnitt. Künftig können mehr als zehn Millionen Kilometer Zugverkehr in Schleswig-Holstein elektrisch gefahren werden, auf denen bisher Dieselzüge eingesetzt wurden. Das spart zehn Millionen Liter Dieselkraftstoff pro Jahr.
"Mit innovativer Infrastruktur und modernster Technik treiben wir den Ausbau der alternativen Antriebe weiter voran", erklärt DB-Infrastrukturvorstand Berthold Huber. "Unser Ziel ist klar: Die Deutsche Bahn soll bis 2040 klimaneutral werden. Kreative Lösungen wie die Oberleitungsinseln für batteriebetriebene Züge werden uns auch dabei helfen."
Zunächst werden mehr als 30 zusätzliche Oberleitungsmasten an den Bahnhöfen Kiel und Büchen benötigt. Bis Ende 2023 baut die DB dann im Auftrag des Landes und der Nahverkehrsgesellschaft an der Westküste Schleswig-Holsteins in Heide, Husum und Tönning die ersten Oberleitungsinseln sowie Ladestationen zur Einspeisung des Bahnstroms.
"Dank der Batteriezüge werden die Dieseltriebzüge in Schleswig-Holstein bald weitgehend überflüssig sein. Diese innovative Lösung im Bereich der Fahrzeuge erfordert auch neue Lösungen in der Infrastruktur", sagt Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen. "Der Bau der Oberleitungsinseln für die Batteriezüge ist ein wichtiger Schritt für einen klimaneutralen Nahverkehr im Land."
Nach Kiel und Büchen setzt die DB auch an anderen Standorten auf diese Lösungen. So beginnt im März 2023 der Ausbau der bestehenden Oberleitung in Bad Oldesloe sowie zwischen Kiel und Kiel-Hassee und ab April 2023 auf der Strecke Flensburg in Richtung Kiel.
Und in zwei weiteren Bundesländern sollen Oberleitungsinseln auch im Nahverkehr zum Einsatz kommen: Im südlichen Rheinland-Pfalz sind die Vorplanungen bereits abgeschlossen, in der Rhein-Ruhr-Region haben die Vorplanungen begonnen.