Große Akteure auf der Schiene: das Maximum für den Schienengüterverkehr tun

Große Akteure auf der Schiene: das Maximum für den Schienengüterverkehr tun

Karima Delli, Vorsitzende des Ausschusses für Verkehr und Fremdenverkehr des Europäischen Parlaments (TRAN), Josef Doppelbauer, Exekutivdirektor der Eisenbahnagentur der Europäischen Union, und mehrere Vorstandsvorsitzende von Schienengüterverkehrsunternehmen haben die Entscheidungsträger aufgefordert, ehrgeizige Maßnahmen zur Förderung des Schienengüterverkehrs zu ergreifen.


"Im Mai 2020 riefen wir dazu auf, den Schienengüterverkehr in der gesamten Europäischen Union wiederzubeleben, um bis 2030 einen Anteil von 30 % am Verkehrsaufkommen zu erreichen. Drei Jahre später ist dieser Anteil leicht gesunken, obwohl das Volumen zugenommen hat", sagte Karima Delli.

Zur Erleichterung der Verkehrsverlagerung und zur Erreichung eines Anteils von 30 % bis 2030 sprechen die Beteiligten in dieser Erklärung mehrere Empfehlungen aus. Dazu gehören Trassenpreise, die Umsetzung des europäischen Eisenbahnverkehrsmanagementsystems, die einschlägigen Vorschriften für staatliche Beihilfen und eine Überprüfung der Verwaltung der Schienengüterverkehrskorridore.

"Die Erklärung bestätigt unser Engagement, dem Schienengüterverkehr Vorrang einzuräumen, der nicht nur wirtschaftlicher ist, sondern auch neunmal weniger gCO2e ausstößt als der Straßengüterverkehr", so Josef Doppelbauer. "Die Verlagerung des Fernverkehrs von der Straße auf die Schiene bei Entfernungen über 700 km könnte 40 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr einsparen und den Anteil des Schienengüterverkehrs in der EU auf 36 % erhöhen. Diese beeindruckenden Zahlen sind ein zwingender Aufruf zum Handeln, um fundierte und nachhaltige Entscheidungen zu treffen."

Alberto Mazzola, Exekutivdirektor der CER, fügte hinzu: "Züge fliegen nicht. Wir brauchen Infrastruktur. Wir zählen darauf, dass das Europäische Parlament und der Rat die richtigen Entscheidungen zum TEN-V treffen. Heute steht die Union auch vor einer anderen großen Herausforderung: einer noch nie dagewesenen Energieknappheit. Die Ukraine-Krise hat gezeigt, wie verwundbar wir in dieser Hinsicht sind, und dies könnte durchaus der Beginn einer lang anhaltenden Energiekrise sein. Der Schienenverkehr verursacht neunmal weniger CO2 als der Straßenverkehr und ist zudem - was vielleicht noch entscheidender ist - siebenmal energieeffizienter. Während die Union bei der Deckung ihres Gesamtenergiebedarfs zu 58 % von der Versorgung von außen abhängig ist, ist es nun klar, dass der 'Energieverbrauch' zu einem Standardkriterium bei allen politischen Initiativen werden muss, einschließlich des bevorstehenden 'Ökologisierungspakets für den Verkehr'".

Dieses Jahr wird für den Güterverkehrssektor in der Europäischen Union sehr wichtig sein. Die Europäische Kommission wird voraussichtlich im Juni mehrere Vorschläge vorlegen, und es laufen politische Verhandlungen über den Güterverkehr (z. B. über das transeuropäische Verkehrsnetz - TEN-V).

"Wir sind uns absolut darüber im Klaren, dass der Schienengüterverkehr nicht alle Bedürfnisse befriedigen kann. Alle Verkehrsträger müssen in dieser Hinsicht angemessen berücksichtigt werden. Der Schienengüterverkehr wird jedoch seit Jahren vernachlässigt und muss unbedingt zu einer Angelegenheit von höchster Priorität gemacht werden. Wir fordern die Mitgliedstaaten und die Europäische Kommission auf, die aktuellen Herausforderungen wirksam anzugehen. Ich hoffe sehr, dass unsere Stimme gehört wird", so Frau Delli abschließend.

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