DB: Zurück in den schwarzen Zahlen bestätigt
M. Seiler, HR and LA; E. Palla, Regional Transport; B. Huber, Infrastructure; Richard Lutz, DB CEO; Sigrid Nikutta, DB Cargo CEO; L. Holle, CFO; Daniela Gerd tom Markotten, Digitalisation and Technology; M. Peterson, Long Distance Passenger Transport

Trotz der Belastungen für das Bahngeschäft durch die Folgen der Pandemie, den Krieg in der Ukraine und die stark gestiegene Inflation hat der DB-Konzern das Geschäftsjahr 2022 mit einem deutlichen operativen Gewinn von fast 1,3 Milliarden Euro abgeschlossen.


Der Konzernumsatz (bereinigt) wuchs 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 19,1 Prozent auf rund 56,3 Milliarden Euro - ein neuer Rekord. In den Jahren 2020 und 2021 hatte die DB noch Milliardenverluste durch die Pandemie hinnehmen müssen.

Haupttreiber der positiven Entwicklung des Konzerns war neben der starken Nachfrage im Personenverkehr die erneut sehr erfolgreiche Logistiktochter DB Schenker. Sie übertraf beim operativen Ergebnis den Spitzenwert von 2021 um fast 50 Prozent, erwirtschaftete mit rund 1,8 Milliarden Euro das höchste operative Ergebnis der Unternehmensgeschichte und brachte den Konzern damit zurück in die Gewinnzone.

Auch im Kerngeschäft der DB werden Umsatz und Ergebnis im Jahr 2022 deutlich über dem des Vorjahres liegen. "Klimafreundliche Mobilität boomt. Die Nachfrage ist da und wächst derzeit stark. Im Jahr 2023 könnten wir mit weit über 150 Millionen Reisenden einen neuen Rekord im Fernverkehr erleben. Das spornt uns an, so schnell wie möglich mehr für unsere Kunden zu tun - denn Deutschland hat eine Bahn verdient, die effizienter und pünktlicher ist", sagte Dr. Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn, in Berlin. Der Schlüssel dazu ist mehr Kapazität, vor allem im dicht befahrenen Schienennetz. Deshalb arbeitet die DB gemeinsam mit ihrem Eigentümer und der Industrie mit Hochdruck an einer grundlegenden Erneuerung der Infrastruktur.

Rund zwei Milliarden Fahrgäste nutzten im Jahr 2022 die Züge der DB - gut 40 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Im Fernverkehr der DB wurden sogar rund 61 Prozent mehr Fahrgäste gezählt. Im vergangenen Jahr steigerte das Unternehmen seinen Umsatz im Vergleich zu 2021 um mehr als zwei Milliarden Euro auf rund 4,8 Milliarden Euro. DB Regio erzielte ein Umsatzplus von rund einer Milliarde Euro. Auch die Personenbeförderung auf der Schiene steigt 2022 im Vergleich zum Vorjahr deutlich an: um rund 63 Prozent auf rund 82,6 Milliarden Personenkilometer. Positiv ausgewirkt hat sich das 9-Euro-Ticket, das im vergangenen Sommer branchenweit 52 Millionen Mal verkauft wurde.

DB Cargo hat seinen Umsatz gesteigert, schreibt aber weiterhin rote Zahlen. Die Güterverkehrstochter litt vor allem unter der angespannten Betriebslage und zusätzlichen Kosten. Das Bahngeschäft insgesamt verbesserte Umsatz und Ergebnis deutlich, blieb aber mit minus 600 Millionen Euro in der Verlustzone.

Die Betriebsleistung auf der stark beanspruchten Schieneninfrastruktur der DB stieg im Vergleich zum Vorjahr um weitere 2,2 Prozent auf rund 1,13 Milliarden Trassenkilometer. Das bedeutet, dass das Netz stärker belastet ist als vor der Pandemie. Es ist zu alt, zu störungsanfällig und hat zu wenig Kapazität. Angesichts von Modernisierungs- und Baumaßnahmen in Rekordhöhe in ganz Deutschland werden die Züge der DB im Jahr 2022 unpünktlicher sein als je zuvor: Nur 65,2 Prozent der Fernverkehrszüge werden pünktlich ankommen (2021: 75,2 Prozent). Bahnchef Lutz sagte dazu: "Das vergangene Jahr war ein Wendepunkt. Es ist allen Beteiligten klar geworden: Wir müssen die Weichen neu stellen und die Sanierung und Modernisierung der Infrastruktur ganz anders angehen."

Im Geschäftsjahr 2023 werden sehr hohe Energiekosten und deutlich gestiegene Einkaufspreise die DB stark belasten. Das Unternehmen rechnet daher mit einem operativen Verlust von rund einer Milliarde Euro, unter anderem aufgrund der hohen Inflation und milliardenschwerer Vorleistungen für zusätzliche Infrastrukturmaßnahmen. Der Konzernumsatz (bereinigt) wird 2023 voraussichtlich 56 Milliarden Euro übersteigen. Die Bruttoinvestitionen werden voraussichtlich auf mehr als 18 Milliarden Euro und die Nettoinvestitionen auf mehr als 8,5 Milliarden Euro steigen. Die Nettofinanzverschuldung wird voraussichtlich auf mehr als 33 Milliarden Euro ansteigen. Alle Prognosen sind aufgrund der volatilen Marktentwicklungen mit einem hohen Maß an Unsicherheit behaftet.

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