RM: Stefan, was sind die Hauptaktivitäten und Schwerpunkte der CER Cargo Holding?
Štefan Eštók: Die Haupttätigkeit der CER Cargo Holding ist der inländische, Export-, Import- und Transit-Schienengüterverkehr im System der integrierten Züge. Dies ermöglicht es der CER, eine interessante Alternative zum Straßen- und Wassertransport anzubieten. Das Ziel des umfassenden Schienengüterverkehrs der CER ist es, die Güter sicher, ohne Schäden und Probleme und natürlich pünktlich an die Kunden zu liefern.
RM: Was sind Ihre nächsten Geschäftspläne?
Štefan Eštók: Es gibt viele Pläne. Wir haben viel in ein neues Terminal in Ungarn investiert. Und wir sind dabei, neue Schifffahrtslinien in Mitteleuropa und auf dem Balkan zu eröffnen. Wir haben auch in eine neue Lokomotive investiert, die noch in diesem Jahr ausgeliefert werden soll. Unser langfristiges strategisches Ziel bleibt weiteres Wachstum auf den europäischen Märkten. Wir haben kürzlich wichtige Schritte unternommen, um in einem großen europäischen Land tätig zu werden. Wir haben ein Büro in Cluj, Rumänien, eröffnet. Und ich sollte nicht vergessen zu erwähnen, dass wir den Prozess zur Erlangung einer Lizenz in Kroatien als Repräsentanz der CER Cargo d.o.o. bereits abgeschlossen haben .
RM: Sie sagten, dass Sie in einem großen europäischen Land tätig sind, könnten Sie das näher erläutern?
Štefan Eštók: Wir haben gerade mit dem Eigentümer vereinbart, eine Niederlassung in Polen zu eröffnen, wir haben dort bereits ein Unternehmen gegründet, und jetzt arbeiten wir daran, alle Lizenzen und Sicherheitszertifikate zu erhalten, die wir brauchen, um unser Portfolio weiter auszubauen.
RM: Wie haben Sie mit dem Eisenbahngeschäft begonnen?
Štefan Eštók: Ich hatte das Glück, in allen möglichen Positionen auf dem Eisenbahnmarkt zu arbeiten. Ich habe als Rangierer angefangen und dann habe ich langsam gelernt, ich habe mein Wissen entwickelt, ich war Schichtleiter, Ermittler, Betriebsleiter, dann Fahrdienstleiter in einem privaten Unternehmen, Fahrdienstleiter, Techniker, stellvertretender Direktor, Direktor, stellvertretender Generaldirektor und jetzt, im Jahr 2023, habe ich noch eine große Aufgabe vor mir - den Posten des Generaldirektors.
RM: Sie haben erwähnt, dass Sie als Ermittler für die Bahn tätig waren. Wie haben sich Sicherheit, Gleissicherung und Betrieb im Laufe der Jahre verändert?
Štefan Eštók: Es ist sicherlich viel besser als vor 10 Jahren, sowohl in der Tschechischen Republik als auch in der Slowakei und in Ungarn. Und in der Tschechischen Republik haben wir die längste Strecke, die mit dem ETCS-Sicherheitssystem ausgestattet ist. In der Slowakei haben wir leider nicht so viel, aber sie planen es trotzdem, und in Ungarn gibt es auch etwa 80 km mit diesem System, also hat die Tschechische Republik sicherlich große Fortschritte in Bezug auf die Eisenbahnsicherheit gemacht.
RM: Das von Ihnen erwähnte ETCS-System ist Teil des Prozesses der Digitalisierung der Eisenbahnen. Wie geht die CER-Gruppe derzeit mit der Digitalisierung um?
Štefan Eštók: Die CER Cargo Holding investiert stark in die Digitalisierung der internen Prozesse, um eine schnellere Transportplanung, ein automatisches Schichtmanagement für die Fahrer und mehr zu erreichen. Die Zusammenarbeit mit der digitalen Plattform RAILVIS.com ist ein natürlicher Teil davon, da sie es uns ermöglicht, den Betrieb von Lokomotiven und Waggons weiter zu optimieren.
RM: Was sind die meistgenutzten Funktionen dieser Anwendung?
Štefan Eštók: Jede Abteilung nutzt unterschiedliche Funktionen. Die Betriebs-/Planungsabteilung arbeitet mit Lokomotivrouten, damit der Transport von leeren Lokomotiven von A nach B effizient genutzt wird. Die Flottenabteilung sucht und bietet freie Lokomotivkapazitäten in Ländern an, in denen wir eine Beförderungslizenz haben, z. B. in der Tschechischen Republik, Ungarn und der Slowakei. Und die Vertriebsabteilung sucht in der Regel nach verfügbaren Wagen, um den Bedarf unserer Kunden zu decken.
