In Ungarn wurde letzte Woche eine wiederaufgebaute Brücke über die Donau, die Teil mehrerer TEN-V-Korridore in Europa ist, für den Eisenbahnverkehr freigegeben. Die Donaubrücke, die die südliche Eisenbahnlinie verbindet, ist ein Projekt der Nationalen Infrastrukturentwicklungsgesellschaft (NIF) in Zusammenarbeit mit dem Nationalen Verkehrszentrum (NKK). Die Investition belief sich auf 36 Mrd. HUF (mehr als 90 Mio. EUR). Die Brücke ist eine wichtige Eisenbahnverbindung für den Personen- und Güterverkehr, die täglich von bis zu 250 Zügen überquert wird.
"Im Durchschnitt überqueren täglich etwa 100 Güterzüge und 140-150 Personenzüge die 500 Meter lange Verbindungsbrücke, und bis Juni dieses Jahres haben bereits 1,7 Millionen inländische Fahrgäste die Donau auf diese Weise überquert", so Zoltán Pafféri , der Präsident und CEO der MÁV.
Die Arbeiten für den Wiederaufbau der ursprünglich zweispannigen Brücke laufen bereits seit 2019. Das erste der drei neuen Brückenbauwerke wurde am 25. April 2021 dem Verkehr übergeben. Gleichzeitig wurde die mittlere Brücke abgerissen und anschließend neu gebaut. Dazu mussten sechs Brückenelemente vor Ort mit Hilfe von Wassermanövern an ihren Platz gehoben werden. Der Verkehr auf dem zweiten neuen Bauwerk konnte am 11. Dezember 2021 aufgenommen werden, während der Abriss des alten Brückenbauwerks auf der Südseite ebenfalls begann.
Am 4. Mai 2022 wurde das letzte Puzzlestück, das so genannte Schlussstück, eingehoben und damit das neue dritte Bauwerk der Donaubrücke der Südbahnverbindung befahrbar gemacht. Nach erfolgreichen Probebelastungen überquerten drei Gleise die Donau. Bis zur Fertigstellung des dritten Gleises, das in der nächsten Phase gebaut wird, wird der Bahnverkehr auf diesem neuesten und zentralen Bauwerk abgewickelt.
Die Gesamtlänge der Brücke beträgt 510 Meter, die Länge des Tragwerks 493,6 Meter. Die Brücke ist außerdem mit mehreren Modernisierungsmerkmalen ausgestattet - z. B. ist ein Online-Überwachungssystem installiert, und an jeder Böschungsöffnung sind Inspektionsfahrzeuge stationiert, um die Brücke unter dem Gleiskörper zu überprüfen. Die drei Brückenbauwerke ermöglichen auch umfangreiche Renovierungsarbeiten, während Lärm und Erschütterungen durch den Schienenverkehr in der Umgebung dank fortschrittlicher Schienenverstärkung, Verbundfahrbahnplatten und lärmabsorbierender Wände reduziert werden.
"Die Eisenbahnbrücke Southern Link über die Donau befördert rund 90 Prozent des Schienenverkehrs zwischen dem östlichen und dem westlichen Teil Ungarns, einschließlich des Transitverkehrs. Dank ihrer Renovierung und Kapazitätserweiterung wird die Brücke den Personen- und Güterverkehr auf Jahrzehnte hinaus zuverlässig abwickeln können", sagte Dávid Vitézy, Staatssekretär für Verkehr im Ministerium für Technologie und Industrie.
