Schweiz: Start eines Testprogramms mit dem DAC+-Pilotzug
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Der automatisierte Güterzug ist mit einer automatischen Kupplung einschließlich einer digitalen Datenverbindung ausgestattet. Im Laufe eines Jahres sollen verschiedene automatisierte Funktionen getestet werden.


Ein internationales Konsortium, bestehend aus SBB Cargo, der Hochschule Luzern (HSLU), PJM, plc-tec und Voith, arbeitet mit Unterstützung des Bundesamts für Verkehr (BAV) an einem Pilotprojekt zur Digitalisierung und Automatisierung des Schienengüterverkehrs. Kernstück des Projekts ist der kürzlich gestartete digitale Pilotzug "DAC+". Die digitale Datenverbindung im DAC ermöglicht die Umsetzung verschiedener automatisierter Anwendungen im Güterzug, die zur Prozessoptimierung und Effizienzsteigerung in den Abläufen der Zugbildung und des Betriebs beitragen.

Der Pilotzug wird verschiedene automatisierte Anwendungen testen, die durch das DAC-System ermöglicht werden, wie z. B. die automatische Erkennung der Wagenreihenfolge und der Ausrichtung der einzelnen Wagen, die automatische Bremsprobe, verschiedene Daten- und Kommunikationsdienste im Zug, ein intelligentes Energiemanagementsystem, die ferngesteuerte Abkopplung der Wagen von der Lokomotive oder die zustandsabhängige vorausschauende Wartung.

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Das Testprogramm mit dem DAC+-Pilotzug umfasst Stillstandstests des Zuges, die Zugfahrten und den Rangierbetrieb. Der Pilotzug besteht aus 6 Containerwagen, die als Testwagen fungieren, und einem gedeckten Wagen als emulierte Lokomotive, in die die Stromversorgung und die Prüf- und Messeinrichtungen für die anderen Wagen integriert sind. Die Tests werden bis Ende 2023 an verschiedenen Standorten in der Schweiz durchgeführt. Die Ergebnisse des Projekts werden in die Weiterentwicklung des DAC-Systems auf europäischer Ebene einfliessen.

Die automatische Kupplung CargoFlex von Voith mit mechanisch-pneumatischer Verbindung ist bei SBB Cargo bereits seit über drei Jahren im kommerziellen Einsatz. Nun liegt der Fokus auf der digitalen automatischen Kupplung mit zusätzlicher Energie- und Datenanbindung entlang des gesamten Konvois. Eine dieser Technologien ist die Datenverbindung "Powerline PLUS Train Backbone" (PTB), die alle Wagen und Lokomotive(n) über einen DAC verbindet. Der Hauptvorteil besteht darin, dass die Daten über Stromkabel und Stecker übertragen werden, so dass keine zusätzlichen Datenkabel, elektrischen Kontakte oder Stecker benötigt werden. Die zweite Technologie ist Single Pair Ethernet (SPE), bei der die Daten nicht über die Stromleitungen, sondern über separate Datenleitungen und zusätzliche elektrische Kontakte im DAC übertragen werden. Für den Güterverkehr optimierte SPE-Lösungen befinden sich jedoch noch in der Entwicklung. Sobald sie verfügbar sind, werden die beiden Technologien in einem speziellen Testprogramm anhand verschiedener Kriterien miteinander verglichen.

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