Knorr-Bremse testet ein neues Automatisierungssystem und produziert DAC

Knorr-Bremse testet ein neues Automatisierungssystem und produziert DAC
@HVLE

Knorr-Bremse stattet einen Güterzug mit einem Automatisierungssystem aus, das die automatische Bremsprüfung unterstützt. Gleichzeitig produziert Knorr-Bremse die ersten Prototypen des eigenen DAC.


Die automatisierte Bremsprobe wird in einem Güterzug der Havelländischen Eisenbahn (HVLE) erprobt. Die neue Funktion soll ein wichtiger Faktor für die Steigerung der Effizienz und Flexibilität des Schienengüterverkehrs sein.

Darüber hinaus produziert Knorr-Bremse die ersten Prototypen eines Digital Automatic Coupler (DAC), der automatisierte Funktionen und intelligente digitale Dienste für den Schienengüterverkehr ermöglichen wird. Bis 2030 will Knorr-Bremse der führende Anbieter von DAC- und Zugautomatisierungssystemen auf dem europäischen Markt werden.

Beide Innovationen werden als Teil eines Pakets von Schienengüterverkehrslösungen systematisch auf die Markteinführung vorbereitet. "Der Schlüssel zur Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene liegt in der Digitalisierung und Automatisierung des Schienengüterverkehrs in Europa, der - zumindest derzeit - noch weitgehend von manuellen Abläufen abhängig ist. Mit unseren aktuellen Initiativen zur Entwicklung neuer Automatisierungsfunktionen sowie unseren DAC-Prototypen zeigen wir, dass wir führend sind, wenn es um die entscheidenden Innovationen geht, die den Schienengüterverkehr in den nächsten Jahren deutlich besser, effizienter und wettbewerbsfähiger machen werden", erklärte Dr. Nicolas Lange, Vorsitzender der Geschäftsführung von Knorr-Bremse Systeme für Schienenfahrzeuge.

Das FreightControl-Automatisierungssystem von Knorr-Bremse besteht aus einer neuartigen Elektronik, die zentrale Waggonintelligenz mit innovativer Sensortechnik für das Bremssystem kombiniert. Der Versuch soll Aufschluss über die möglichen Vorteile einer automatisierten Bremsprobe für den Schienengüterverkehr im Allgemeinen geben. Derzeit wird die Bremsprobe in Güterwagen manuell von Bahnhofspersonal durchgeführt. Dies ist daher ein äußerst zeitaufwändiger Schritt im Einrichtungsprozess. Sobald die Prüfung vom Führerstand aus durchgeführt werden kann, z. B. mit einem Handheld-Tablet, könnten die Güterzüge wesentlich schneller abfahrbereit sein.

Dieser Versuch soll dazu beitragen, die Entwicklung des Zugautomatisierungssystems weiter zu beschleunigen. Dieses wird neben der automatisierten Bremsprobe auch weitere Funktionen wie Zugbildungserkennung, Zugvollständigkeitsüberwachung und elektropneumatische Bremssteuerung umfassen. Zusammen mit dem DAC wird Knorr-Bremse damit ein Lösungspaket für digitale Güterzüge anbieten. Dank der aktiven Beteiligung von Knorr-Bremse am European Railway Joint Undertaking (ERJU) wird dieses Paket vollständig kompatibel mit den Systemen und Flotten aller Betreiber sein und kann so die Prozesseffizienz und die Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Bahnindustrie deutlich verbessern.

Auch bei der Entwicklung des DAC (FreightLink) hat Knorr-Bremse große Fortschritte gemacht und im Budapester Stammwerk die ersten Prototypen montiert, die nun umfangreichen Tests unterzogen werden. Sicherheit, Langlebigkeit und Leistung stehen dabei im Vordergrund. Das Kupplungssystem ist aus Spezialstahl gefertigt und hält den enormen Torsions- und Längskräften stand, die beim Fahren, Bremsen oder Rangieren von Güterzügen auftreten. Gleichzeitig hat sich Knorr-Bremse darauf konzentriert, die Lebenszykluskosten der DAC zu optimieren und eine effiziente Wartung zu gewährleisten. Der Knorr-Bremse DAC ist in jeder Hinsicht ein Enabler - sowohl für die Zugautomatisierung als auch für digitale Dienste. Bis Ende des Jahres will Knorr-Bremse im Rahmen des ERJU-Projekts eine weiterentwickelte Version des DAC in einen Zugverband einbauen und unter realen Bedingungen testen. Bis 2025 will das Unternehmen seine Produkte zur Marktreife entwickeln.

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