Der erste direkte Maiszug aus der Ukraine kommt in Wien an
ÖBB / Scheiblecker

Künftig werden pro Monat mindestens zwei Züge mit dem Getreide nach Österreich fahren.


Nach Angaben der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen lagern in der Ukraine fast 25 Millionen Tonnen Getreide. Diese können wegen der Seeblockade und der beschädigten Infrastruktur nicht exportiert werden. Internationale Organisationen sind daher besorgt über die Hungersnot, die in einigen Teilen der Welt, insbesondere in der afrikanischen Region, aufgrund des Krieges auftreten könnte.

Aber nicht nur in Afrika, sondern auch in Europa droht zwar keine Hungersnot, aber auch auf dem alten Kontinent könnte diese Situation zu Problemen führen. Der ukrainische Mais wird in der gesamten EU zum Beispiel als Tierfutter verwendet.

In dieser Situation entschied sich die ÖBB Rail Cargo Group letzte Woche, das Getreide aus der Ukraine nicht nur nach Deutschland, sondern auch direkt nach Österreich zu transportieren. Das Ziel war die Gemeinde Aschach an der Donau im oberösterreichischen Bezirk Eferding. Vor dieser Endstation hielt der Zug in Kledering bei Wien, wo er von Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger, dem ukrainischen Botschafter Vasyl Chymynec und ÖBB-Generaldirektor Andreas Matthä empfangen wurde.

"Wir konnten diese Lieferung dank einer erfolgreichen Vermittlung zwischen den betroffenen Unternehmen durchführen. Wir möchten uns bei allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit bedanken, insbesondere bei der ÖBB Rail Cargo Group. Mit der Erleichterung von Lieferungen durch die Schaffung von grünen Korridoren helfen wir der Ukraine, die sonst ihre Waren nicht exportieren könnte. Wir tragen auch dazu bei, die Versorgung mit Agrarrohstoffen und Lebensmitteln aufrecht zu erhalten. Unser Ziel ist es, dass sich Österreich in Zukunft verstärkt als Drehscheibe für die Versorgung mit Rohstoffen aus der Ukraine etabliert."

ÖBB-Chef Andreas Matthä betont: "Das Leid von Millionen Ukrainern ist für uns alle trauriger Alltag geworden. Umso wichtiger ist es für mich, dass wir als ÖBB alles tun, um diesen Menschen zu helfen. Aus diesem Grund engagiert sich die ÖBB RCG seit Beginn des Krieges. Einerseits unterstützen wir den Transport, andererseits wollen wir einen kleinen Beitrag zum wirtschaftlichen Überleben der Ukraine leisten. Deshalb transportieren wir regelmäßig Getreide aus der Ukraine nach Europa und wollen diesen Transport in Kürze noch weiter ausbauen.

Seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine haben die ÖBB ihre Getreidetransporte - vor allem nach Norddeutschland - intensiviert. Zwischen März und April 2022 organisierte die RCG 30 Züge mit Getreide aus der Ukraine. Insgesamt wurden bereits 60.000 Tonnen Getreide transportiert. Seit Mai hat sich die Zahl der Transporte verdoppelt, sodass nun täglich Getreidezüge aus der Ukraine in die EU fahren.

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