Deutsche Bahn und Bundesregierung wollen Hochleistungsnetz, das Rückgrat des Schienenverkehrs in Deutschland, weiter ausbauen

Deutsche Bahn und Bundesregierung wollen Hochleistungsnetz, das Rückgrat des Schienenverkehrs in Deutschland, weiter ausbauen
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Der Hauptgrund für diesen Schritt sind die derzeitigen Zuverlässigkeits- und Qualitätsprobleme des Verkehrsträgers Schiene. Sie resultieren im Kern aus einem Kapazitäts- und Überalterungsproblem der Bahn.


Das Hochleistungsnetz soll die am stärksten belasteten Schienenverbindungen in Deutschland umfassen. Diese decken heute etwa 10 Prozent des Gesamtnetzes ab. Rund 25 Prozent aller Züge fahren bereits heute über dieses Netz. Zudem ist es ohne Baumaßnahmen bereits heute zu durchschnittlich rund 125 Prozent ausgelastet. Aufgrund der prognostizierten Verkehrsentwicklung wird die Länge dieses hochbelasteten Netzes von derzeit rund 3.500 Kilometern bis zum Ende dieses Jahrzehnts auf voraussichtlich mehr als 9.000 Kilometer anwachsen.

"Das Zusammentreffen von immer mehr Verkehr auf einer ohnehin schon knappen und durch Bautätigkeit weiter eingeschränkten Infrastruktur führt zu Staus und Verspätungen mit massiven Auswirkungen auf alle Kunden im Personen- und Güterverkehr. Die derzeitige Qualität der Dienstleistungen entspricht nicht unseren Anforderungen. Es kann kein 'business as usual' geben. Eine nachhaltige Lösung liegt in der Infrastruktur, denn die Qualität des Systems Schiene entscheidet sich zu 80 Prozent auf dem Schienennetz. Deshalb bauen der Bund und die DB das hoch belastete Netz zu einem Hochleistungsnetz aus. Es wird zum Rückgrat für den Personen- und Schienengüterverkehr - vom Problemfall zum Qualitäts- und Stabilitätsanker für die gesamte Infrastruktur", erklärt Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn.

Die Nutzungsintensität des deutschen Schienennetzes hat seit der Bahnreform von 1994 bis 2021 um mehr als 60 Prozent zugenommen. Die steigende Nachfrage wird durch ein Streckennetz und Bahnhöfe gedeckt, die nicht mitgewachsen sind. Gleichzeitig hat sich der Zustand der Infrastruktur verschlechtert, denn viele Gleise, Weichen, Brücken und Stellwerke sind alt und damit störanfällig. Um die Modernisierung voranzutreiben, wird in Rekordtempo gebaut. Diese Baumaßnahmen kosten jedoch zusätzliche Kapazität, was auf dem stark belasteten Netz besonders schmerzhaft ist. Mit zunehmender Kapazitätsauslastung nehmen Staueffekte und Unpünktlichkeit exponentiell zu.

Für die Generalsanierung der hochbelasteten Korridore gelten drei entscheidende und neue Elemente:

  • Bundling of all construction measures: Sleepers and ballast, tracks and points, signals and interlockings, and platforms will be bundled and completely refurbished in the future. Up to now, the rehabilitation of rails, overhead lines, and signaling technology has primarily been carried out depending on the condition and age of the facilities. The financing is also geared to this. However, this approach is not customer-friendly. On the same line, different sections have to be replaced one after the other. In the future, the line will be closed once, after which it will be virtually free of construction for many years.
  • Increasing performance: The high-performance corridors will receive a first-class standard of equipment. Many small and medium-sized additional measures will also be realized here, as proposed by the industry. The corridors will thus become an anchor for stability and growth in the rail network. They can accommodate more trains without any negative impact on punctuality. So far, pure "1:1 replacement" has been the rule. 
  • Customer: friendly construction: Together with the construction industry, high-density and capacity-saving construction methods are implemented. The restrictions of a construction measure for the economy and passengers are thus significantly reduced. For the first time, the federal government is providing additional funds for customer-friendly construction. Customer-friendly construction will be extended to the high-performance network.

Mit einer Generalsanierung der wichtigsten Schienenkorridore soll sich das stark überlastete Netz nun bis 2030 zu einem Stabilitätsanker für die gesamte Schiene entwickeln. Die Störungen auf diesen Strecken werden stark reduziert und die Infrastruktur wird deutlich robuster. Zudem schaffen die neuen Kapazitäten nach den Arbeiten zusätzlichen Raum für mehr klimafreundlichen Verkehr auf der Schiene. Die Kunden des Güter- und Personenverkehrs werden einen deutlichen Unterschied zwischen vorher und nachher feststellen. Die Industrie wird von erstklassigen Güterverkehrskorridoren profitieren. Für die Fahrgäste wird die Attraktivität der Bahnhöfe ebenfalls gesteigert. Eisenbahnverkehrsunternehmen und Behörden werden nach der Generalsanierung einen besseren Service anbieten können.

DB-Chef Richard Lutz: "Wir investieren hier massiv und sparen gleichzeitig nicht an der Instandhaltung und Modernisierung in den Regionen. Damit legen wir den Grundstein für das dringend notwendige Wachstum der Schiene, um die Klimaziele der Bundesregierung möglich zu machen. Der Schulterschluss zwischen Bund, Bahn und Industrie bei der Konkretisierung und Umsetzung des Mehrjahresprogramms ist uns besonders wichtig."

Mit einer Generalsanierung der wichtigsten Schienenkorridore soll sich das hoch belastete Netz nun bis 2030 zu einem Stabilitätsanker für die gesamte Schiene entwickeln. Störungen auf diesen Strecken werden stark reduziert und die Infrastruktur wird deutlich robuster. Zudem schaffen die neuen Kapazitäten nach den Arbeiten zusätzlichen Raum für mehr klimafreundlichen Verkehr auf der Schiene. Die Kunden des Güter- und Personenverkehrs werden einen deutlichen Unterschied zwischen vorher und nachher feststellen. Die Industrie wird von erstklassigen Güterverkehrskorridoren profitieren. Für die Fahrgäste wird die Attraktivität der Bahnhöfe ebenfalls gesteigert. Eisenbahnverkehrsunternehmen und Behörden werden nach der Generalsanierung einen besseren Service anbieten können.

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Mit der Generalsanierung des Hochleistungsnetzes werden nach den Plänen der DB alle veralteten und störanfälligen Anlagen komplett ersetzt und verbessert. Damit wird der Investitionsstau hier umfassend beseitigt. Das Hochleistungsnetz verfügt über einen erstklassigen Ausstattungsstandard: Ein umfassender Gleisumbau, weniger Bahnübergänge und ausreichend Überhol- und Ausweichstellen machen den Bahnbetrieb robuster gegenüber unvorhergesehenen Störungen. Das Hochleistungsnetz verfügt über mehr Reserven und es werden Ausrüstungskomponenten eingesetzt, die wesentlich leistungsfähiger und zuverlässiger sind. Prävention und Vorhersage sorgen für eine vorausschauende Instandhaltung und werden durch eine 24/7-Hochleistungsentstörung ergänzt. Diagnosesysteme geben kontinuierlich Auskunft über den Zustand der verfügbarkeitsrelevanten Anlagen. Damit ist es möglich, die Anlagen im Rahmen geplanter Wartungsarbeiten ohne Betriebsunterbrechung vor dem Auftreten von Störungen zu warten. Die generalsanierten Strecken sind für Digital Rail Germany vorgerüstet.

Die Generalsanierung des ersten Schienenkorridors soll im Jahr 2024 beginnen. Die Auswahl und konkrete Umsetzung soll in enger Abstimmung mit dem Bahnsektor und der Wirtschaft erfolgen. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr und die Deutsche Bahn wollen gemeinsam die Wirtschaft einladen und das Hochleistungsnetz in enger Kooperation entwickeln.

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