Im Juni 2023 begann die italienische Zeitung Corriere della Serra mit einer Artikelserie von Gerüchten über die anhaltende MSC-Einkaufstour bei den europäischen Eisenbahnen. Die Familie von Gianluigi Aponte kontrolliert den Schweizer Riesen, der in den Covid- und Post-Covid-Jahren enorme Summen kassiert hat. Das Unternehmen plant, es in einen sichtbareren Schritt jenseits seiner Dominanz auf den Meeren zu investieren.
MSC führt vermutlich Gespräche mit FS über den Erwerb eines 49%igen Anteils an TX Logistik, einem Schienengüterverkehrsunternehmen, das vor kurzem durch die Übernahme von Exploris (und damit HSL) zum zweitgrößten deutschen Eisenbahnverkehrsunternehmen aufgestiegen ist. Beide Unternehmen äußern sich natürlich nicht zu dieser Angelegenheit. MSC ist über das Schienengüterverkehrsunternehmen Medway im Hinterlandverkehr tätig, hauptsächlich in Spanien und Portugal. In den letzten Jahren hat sich dieses Geschäft auf Italien und weiter nördlich auf Belgien ausgeweitet, wo Medway diesen Monat den Kauf von Vectron-Lokomotiven angekündigt hat. Der Betreiber wird von der Logistikmarke von MSC - Medlog - unterstützt.
Aber MSC ist mehr als eine Containerschifffahrtsgesellschaft. Sie ist auch ein wichtiger Akteur im weltweiten Kreuzfahrtgeschäft. So greift das Übernahmefieber auch auf das Passagiersegment über. MSC führt vermutlich auch Gespräche mit dem Global Infrastructure Fund (GIP) über den Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung an Nuovo Trasporto Viaggiatori (Ntv), einem italienischen Hochgeschwindigkeits-Personenzugunternehmen, das unter der Marke Italo operiert. GIP ist derzeit über Gip III Global Investment Eigentümer von Italo.