DB: "Wir sind zurück in den schwarzen Zahlen"
@Deutsche Bahn AG / Max Lautenschläger

Für das Gesamtjahr 2022 rechnet die DB mit einem operativen Gewinn von mehr als einer Milliarde Euro.


Die Deutsche Bahn schreibt wieder schwarze Zahlen. Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie hat der DB-Konzern ein positives operatives Ergebnis erwirtschaftet und ist damit auf seinen profitablen Wachstumspfad zurückgekehrt. Die DB schließt das erste Halbjahr 2022 mit einem operativen Ergebnis (EBIT bereinigt) von 876 Millionen Euro ab. Der Konzernumsatz stieg im Vergleich zu den ersten sechs Monaten 2021 um 28,4 Prozent auf rund 28,0 Milliarden Euro. Deutlich mehr Reisende nutzten den Nah- und Fernverkehr. Auch die internationale Logistik war so stark gefragt wie nie zuvor: "Die Trendwende ist geschafft: Die Nachfrage boomt und wir schreiben wieder schwarze Zahlen", sagte Dr. Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender der DB, in Berlin.

@Deutsche Bahn AG / Max Lautenschläger
@Deutsche Bahn AG / Max Lautenschläger

Das operative Ergebnis des Konzerns verbesserte sich im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021 um rund 1,9 Milliarden Euro. Zu diesem Zeitpunkt musste die DB noch einen pandemiebedingten Verlust von fast einer Milliarde Euro ausweisen. Insgesamt summieren sich die Corona-Schäden im Kerngeschäft der DB seit Beginn der weltweiten Erkrankungswellen auf mehr als 10 Milliarden Euro. Den mit Abstand größten Beitrag zum aktuellen Erfolg des Konzerns leistete die Logistiktochter DB Schenker. Sie konnte ihr operatives Ergebnis im Vergleich zu den ersten sechs Monaten 2021 auf rund 1,2 Milliarden Euro fast verdoppeln.

Finanzvorstand Dr. Levin Holle hob neben dem starken Aufschwung im Kerngeschäft auch die Entwicklung von DB Schenker hervor: "Das erste Halbjahr 2022 ist für Schenker das erfolgreichste in der 150-jährigen Unternehmensgeschichte. Unsere Logistiktochter leistet einen enormen Beitrag zur positiven Entwicklung des DB-Konzerns." Die europäische Nahverkehrstochter DB Arriva habe ihr operatives Ergebnis im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021 verbessert und entwickle sich wie erwartet.

Als große wirtschaftliche Herausforderungen nannte Holle den starken Anstieg der Inflation und vor allem die "Energiekostenexplosion". Kurzfristig hätten die Energiekosten in größeren Bereichen abgesichert werden können. Der allgemeinen Preisentwicklung werde sich die DB in Zukunft aber nicht entziehen können.

Deutsche Bahn AG / Jannik Walter
Deutsche Bahn AG / Jannik Walter

Die Prognose für das Gesamtjahr 2022 ist aufgrund der noch nicht absehbaren Entwicklung des Ukraine-Krieges und der Corona-Pandemie mit hohen Unsicherheiten behaftet. Dennoch erwartet die DB zum Jahresende einen deutlich höheren Umsatz und ein deutlich besseres Betriebsergebnis als im März prognostiziert.

Für das Gesamtjahr 2022 erwartet die DB derzeit ein operatives Ergebnis von mehr als einer Milliarde Euro. Der Umsatz soll auf mehr als 54 Milliarden Euro steigen. Gemeinsam mit ihrem Eigentümer will die DB ihre Investitionen im laufenden Jahr auf mehr als 16 Milliarden Euro brutto und mehr als 6,5 Milliarden Euro netto steigern. Damit werden die hohen Werte des vergangenen Jahres nochmals übertroffen.

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