Erzzüge nehmen nach zweimonatiger Unterbrechung den Verkehr nach Narvik wieder auf

Erzzüge nehmen nach zweimonatiger Unterbrechung den Verkehr nach Narvik wieder auf
© LKAB

Der Erzverkehr auf der Malmbanan wurde am Dienstag, dem 20. Februar, nach einer mehr als zweimonatigen Unterbrechung wieder aufgenommen.


Der erste für Narvik bestimmte LKAB-Zug verließ Kiruna am Morgen. Grund für die Betriebsunterbrechung war ein Entgleisungsvorfall am 17. Dezember 2023, bei dem ein voll beladener Erzzug im Bahnhof Vassijaure nahe der norwegischen Grenze in einem Schneestollen entgleiste. Dieses Ereignis führte zu erheblichen Schäden auf einem 15 Kilometer langen Streckenabschnitt.

Als Reaktion auf die Entgleisung führte die schwedische Verkehrsbehörde zusammen mit BDX Rail umfangreiche Reparaturarbeiten durch. Dabei wurden unter anderem 25.000 Schwellen ausgetauscht und beschädigte Schienen und Weichen repariert. Die Arbeiten wurden unter schwierigen Bedingungen durchgeführt, darunter extreme Kälte und Schneestürme, die die Arbeiten durch eingefrorene Maschinen und sehr harte Böschungen erschwerten.

Die Ursache der Entgleisung wird derzeit von LKAB, der schwedischen Verkehrsbehörde und der schwedischen Unfalluntersuchungskommission untersucht. Der Vorfall hat die Bedenken hinsichtlich der Kapazitätsbeschränkungen der Malmbanan deutlich gemacht, insbesondere das Fehlen eines Doppelgleises, das laut der Logistikmanagerin Linda Bjurholt die Schwere der Störung gemildert hätte.

© LKAB
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Als Folge des Stillstands haben sich in Kiruna und Svappavaara etwa 3 Millionen Tonnen Pellets angesammelt. Diese Menge entspricht mehr als 400 voll beladenen Erzzügen. In der Regel fährt LKAB durchschnittlich 10 Züge pro Tag zum Hafen von Narvik. Mit der Wiederaufnahme des Betriebs wird vorrangig die Tagesproduktion der Pelletwerke in Kiruna und Svappavaara bewältigt, ohne dass die Kapazität für zusätzliche Züge vorhanden ist.

Aufgrund der geplanten Wartungsarbeiten der schwedischen Verkehrsbehörde in den nächsten zehn Jahren ist mit weiteren Kapazitätsengpässen der Bahn zu rechnen. Die Wartungsarbeiten sind notwendig, werden aber zu weiteren Kapazitätseinschränkungen führen.

Die finanziellen Auswirkungen der Entgleisung auf LKAB sind beträchtlich, mit geschätzten täglichen Einnahmeverlusten von fast 9 Millionen Euro. Die Gesamtkosten des Vorfalls bleiben ungewiss, da sich die Lieferung der gelagerten Produkte über mehrere Jahre erstrecken kann.

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