Adif Alta Velocidad (Adif AV) hat vor kurzem mehr als 21 Millionen Euro in die Anschaffung eines neuen Auskultatorzuges investiert, der mit einer Geschwindigkeit von bis zu 300 km/h auf Normalspurgleisen fahren kann. Das Fahrzeug ist mit fortschrittlicher Technologie zur dynamischen Auskultation von Gleis und Oberleitung, einem Odometriesystem zur Messung von Geschwindigkeit und Entfernung sowie mit Geräten zur Analyse der Stromabnahmekapazität der Oberleitung ausgestattet. Der Auftrag für den Zug wurde an CAF vergeben und umfasst einen vierjährigen Wartungsvertrag sowie die Bereitstellung von Ersatzteilen für Wartungszwecke.
Hauptzweck des Zuges ist die Durchführung von dynamischen Gleisauskultationstests auf Hochgeschwindigkeitsstrecken, die Aufzeichnung der Reaktion des Fahrzeugs auf Gleisinteraktionen und die Messung der verschiedenen Beschleunigungen, die im Zug auftreten, um Komfort und Stabilität zu bewerten. Darüber hinaus wird der Zug dynamische Oberleitungsabhörungen durchführen, die Wechselwirkung zwischen Stromabnehmer und Oberleitung analysieren und die Kontaktkräfte aufzeichnen.
Darüber hinaus wird der Auskultatorzug Tests des ERTMS-Verkehrsleitsystems durchführen und Zuverlässigkeits- und Ausbildungsbewertungen für neu gebaute Normalspurstrecken oder -abschnitte vornehmen. Er ist mit verschiedenen Signalsystemen ausgestattet, darunter LZB, ERTMS und ASFA, sowie mit Kommunikationseinrichtungen wie Train Ground und GSM-R. Das fahrzeugseitige LZB-System wird Tests auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke Madrid-Sevilla ermöglichen und die Einführung des fortschrittlichen Leit-, Führungs-, Signal- und Telekommunikationssystems ERTMS unterstützen.
Die regelmäßige Überwachung und Bewertung der Infrastrukturqualität ist für eine vorausschauende Instandhaltung und Sicherheit unerlässlich. Der Auskultationsprozess bewertet Schlüsselparameter, um die Qualität, Zuverlässigkeit und Sicherheit von Eisenbahnanlagen zu ermitteln, zu erhalten und zu verbessern. Der Auskultationszug spielt auch eine wichtige Rolle bei der Prüfung neuer Infrastrukturen, bevor diese in Betrieb genommen werden.
