Deutsche Bahn und Fortescue kooperieren bei der Entwicklung eines Ammoniak-Wasserstoff-Motors

Deutsche Bahn und Fortescue kooperieren bei der Entwicklung eines Ammoniak-Wasserstoff-Motors
@hpgruesen on Pixabay

Ziel der Zusammenarbeit ist die Förderung der klimaneutralen Mobilität.


Im ersten Projekt werden die Deutsche Bahn (DB) und das australische Energieunternehmen Fortescue Future Industries (FFI) daran arbeiten, Dieselmotoren für Lokomotiven und Triebfahrzeuge so umzubauen, dass sie mit Ammoniak und Wasserstoff betrieben werden können. Neben der Entwicklung von emissionsfreien Antriebstechnologien sieht die Vereinbarung auch eine Zusammenarbeit bei der Logistik und den Lieferketten für grüne Kraftstoffe vor.

"Wir verabschieden uns vom Diesel und setzen auf die neuesten Technologien, darunter den Ammoniak-Wasserstoff-Motor. Dieser innovative Motor ermöglicht es, bestehende Dieselfahrzeuge emissionsfrei weiter zu betreiben. Unsere Kunden sind schon heute mit dem klimafreundlichsten Verkehrsmittel unterwegs. Bis 2040 wird die DB komplett klimaneutral sein", sagte Daniela Gerd tom Markotten, DB-Vorstand für Digitalisierung und Technik.

Der Ammoniak-Wasserstoff-Motor basiert auf einem bestehenden Dieselmotor. Dieser wird so modifiziert, dass er mit grünem Ammoniak und grünem Wasserstoff betrieben werden kann. Der Vorteil gegenüber einem reinen Wasserstoffmotor ist, dass Ammoniak eine höhere Energiedichte als flüssiger Wasserstoff hat und leichter zu transportieren und zu speichern ist.

Die Schlüsseltechnologie des Ammoniak-Wasserstoff-Motors ist ein "Cracker" des Stuttgarter Unternehmens Ammonigy. Dieser Cracker spaltet einen kleinen Teil des Ammoniaks außerhalb des Motors in Wasserstoff und Stickstoff auf. Der so entstandene Wasserstoff wird dann als Zündgas dem restlichen Ammoniak beigemischt, um eine CO2-freie Verbrennung zu gewährleisten. Die DB und das FFI entwickeln diese Technologie gemeinsam weiter, unter anderem mit Dauertests und Emissionsmessungen.

Die neue Partnerschaftsvereinbarung fördert auch die Zusammenarbeit zwischen den beiden Organisationen im Bereich der grünen Lieferketten für Wasserstoff und Ammoniak - insbesondere deren Produktion, Transport und Vertrieb. FFI beabsichtigt, Wasserstoff in großen Mengen zu produzieren und ihn in Form von grünem Ammoniak weltweit zu verkaufen. Die DB testet derzeit verschiedene Lösungen für die Wasserstoffnutzung und könnte ein Kunde mit einem großen internen Bedarf sein. Gleichzeitig entwickelt ihre Tochter DB Cargo effiziente und grüne Logistikkonzepte, um Wasserstoff und Wasserstoffderivate wie Ammoniak in die Industrie zu bringen.

"Klimaneutrale Mobilität beginnt mit grünen Lieferketten auf der Schiene. Wir können heute schon Wasserstoff in flüssiger Form in konventionellen Kesselwagen transportieren. Das ist effizient und unproblematisch. Unser Ziel ist es, weitere Logistiklösungen für Wasserstoff zu entwickeln, denn die Schiene ist der klimafreundlichste Verkehrsträger. Ein Zug kann 52 Lkw ersetzen", sagte Sigrid Nikutta, DB-Vorstand für Cargo.

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