40 Verbände fordern von der EU mehr Mittel für den Verkehr
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Über 40 Verbände, die alle Verkehrsträger abdecken, haben sich zusammengeschlossen, um sich für eine Aufstockung der EU-Mittel im Verkehrssektor einzusetzen.


Hintergrund dieser Kampagne ist das Ziel, das Schienengüterverkehrsaufkommen bis 2030 um 50 % zu steigern und bis 2050 zu verdoppeln, was im Einklang mit der EU-Strategie für nachhaltige und intelligente Mobilität steht. Die Forderung nach einer höheren Mittelzuweisung fällt mit der Veranstaltung "Connecting Europe Days" in Brüssel zusammen, bei der Interessenvertreter und politische Entscheidungsträger zusammenkamen, um über künftige Verkehrsstrategien zu diskutieren.

Dieser kollektive Vorstoß unterstreicht die Notwendigkeit der Fazilität "Connecting Europe" (CEF), einem Finanzinstrument zur Stärkung der europäischen Verkehrsinfrastruktur. Befürworter argumentieren, dass eine erweiterte CEF für die Erreichung der Mobilitäts- und Nachhaltigkeitsziele der EU von entscheidender Bedeutung ist, insbesondere für die Steigerung der Kapazität und Effizienz des Schienengüterverkehrs auf dem gesamten Kontinent. Der Schwerpunkt liegt auf dem Infrastrukturbedarf, der für die Stärkung der Rolle des Schienengüterverkehrs im europäischen Verkehrsökosystem entscheidend ist. Dazu gehören die Fertigstellung des Transeuropäischen Verkehrsnetzes (TEN-V), die Beseitigung von Engpässen entlang der europäischen Verkehrskorridore und die Modernisierung der Infrastruktur für längere und schwerere Güterzüge.

Die Rolle des Verkehrssektors bei der Erreichung der europäischen Klimaziele und der Gewährleistung der Widerstandsfähigkeit der Versorgungskette wurde als einer der Hauptgründe für dieses verstärkte finanzielle Engagement hervorgehoben. Befürworter weisen darauf hin, dass ein widerstandsfähiges Verkehrsnetz für Europas ökologische Ambitionen und geopolitische Stabilität unerlässlich ist.

Die von der Europäischen Kommission verwaltete CEF wurde für ihre Effizienz bei der Projektauswahl, die Gewinnung zusätzlicher Investitionen aus den Mitgliedstaaten und die vollständige Ausschöpfung ihrer Finanzmittel gelobt. Ihr Erfolg unterstreicht die Forderung nach einer Aufstockung ihres Budgets während der bevorstehenden EU-Finanzverhandlungen und verdeutlicht den breiten Konsens über den strategischen Wert von Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur.

Darüber hinaus wurde die Notwendigkeit der Erleichterung des grenzüberschreitenden Verkehrs, insbesondere im Schienengüterverkehr, als ein kritischer Bereich für die Unterstützung identifiziert. Da mehr als die Hälfte der Schienengüterzüge mindestens eine EU-Grenze überqueren, wird die Aufstockung der Mittel für grenzüberschreitende Projekte und Technologien wie das Europäische Eisenbahnverkehrsleitsystem (ERTMS) als wesentlich angesehen. Dieser Schwerpunkt erstreckt sich auch auf die Sicherstellung des Zugangs zu Finanzmitteln für kleine und mittlere Eisenbahnunternehmen, was einen umfassenden Ansatz zur Förderung der Verkehrsverlagerung auf die Schiene unterstreicht.

Die Kampagne unterstreicht den breiten Konsens unter den Verkehrsorganisationen, dass es wichtig ist, die EU-Investitionen in den Verkehr zu erhöhen, um umfassendere wirtschaftliche und ökologische Ziele zu erreichen.

Die wichtigsten Ergebnisse des gemeinsamen Merkblatts:

  • Wirtschaftlicher Eckpfeiler: Das Verkehrsnetz wird als Eckpfeiler der europäischen Wirtschaft bezeichnet, da es den Verkehr von Waren, Dienstleistungen und Menschen erleichtert. Es spielt eine zentrale Rolle bei der Verbindung Europas innerhalb des Landes und mit dem Weltmarkt, bei der Unterstützung der regionalen Entwicklung und bei der Förderung von gesellschaftlichem und wirtschaftlichem Wohlstand.
  • Dekarbonisierung ist ein Gebot: Im Einklang mit dem Ziel der EU, bis 2050 kohlenstoffneutral zu werden, ist der Verkehrssektor zur Dekarbonisierung verpflichtet. Um dieses Ziel zu erreichen, sind nachhaltige Investitionen in nachhaltige Verkehrsoptionen, innovative Technologien und grüne Infrastrukturen erforderlich, um den ökologischen Fußabdruck zu verringern.
  • Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit: Die Notwendigkeit eines widerstandsfähigen und anpassungsfähigen Verkehrsnetzes ist durch die jüngsten Krisen deutlich geworden. Ein solches Netz kann Unterbrechungen wirksam bewältigen, die Souveränität der Lieferkette aufrechterhalten und auf geopolitische und klimatische Herausforderungen reagieren.
  • Wettbewerbsfähigkeit und Wirtschaftswachstum: Ein wettbewerbsfähiges und effizientes Verkehrsnetz ist für die Verbindung von Produktionsstandorten mit den Märkten unerlässlich. Investitionen in den Verkehrssektor sind entscheidend für die Stärkung der Sicherheit der Lieferkette, die Förderung des Wirtschaftswachstums und die Stärkung der Position Europas als globales Handels- und Investitionsziel.
  • Beschäftigung und qualifizierte Arbeitskräfte: Der Verkehrssektor ist eine wichtige Beschäftigungsquelle in Europa, die direkt über 10 Millionen Arbeitsplätze schafft und indirekt die Schaffung von Arbeitsplätzen in verwandten Branchen anregt. Investitionen in Verkehrsinfrastruktur und Innovation sind auch ein Katalysator für die Schaffung von Arbeitsplätzen und wirtschaftliche Vitalität.
  • Herausforderungen für die Infrastruktur: Trotz ihrer entscheidenden Rolle steht die europäische Verkehrsinfrastruktur vor Herausforderungen in Bezug auf Kapazität und Konnektivität. Das transeuropäische Verkehrsnetz (TEN-V) ist unvollständig und leidet unter Engpässen, die die Effizienz beeinträchtigen. Angesichts der wachsenden Verkehrsnachfrage ist die Bewältigung dieser Infrastrukturprobleme von entscheidender Bedeutung.
  • Die Rolle der Zuschüsse: Für Projekte mit hohem gesellschaftlichem Wert, aber geringen finanziellen Erträgen, sind EU-Zuschüsse unerlässlich. Sie überbrücken Finanzierungslücken und ermöglichen wichtige Projekte, die Europas Ambitionen unterstützen und gleichzeitig weitere Investitionen aus dem Privatsektor und den Mitgliedstaaten anziehen.
  • Bedarf an einem soliden Finanzierungsinstrument: Die Broschüre schließt mit der Forderung nach einem soliden Finanzierungsinstrument, wie der Fazilität "Connecting Europe" (CEF), um die Unterfinanzierung im Verkehrssektor zu beheben. Ein starker Finanzierungsmechanismus ist notwendig, um gleiche Wettbewerbsbedingungen zu schaffen, strategische Investitionen zu unterstützen und sicherzustellen, dass Europa seine ehrgeizigen Verkehrs- und Umweltziele erreichen kann.
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