Herausforderer im Schienengüterverkehr gewinnen zum ersten Mal die Mehrheit der Marktanteile

Herausforderer im Schienengüterverkehr gewinnen zum ersten Mal die Mehrheit der Marktanteile
© ERFA

Der Anteil der ehemaligen nationalen europäischen Schienengüterverkehrsunternehmen, auch etablierte Unternehmen genannt, ist zum ersten Mal in der Geschichte unter 50 % des Marktes gefallen.


Die Liberalisierung des europäischen Schienengüterverkehrsmarkts hat gerade einen wichtigen Meilenstein erreicht. Lag der Anteil der etablierten Unternehmen im Jahr 2010 noch bei 75 %, so wird ihr Marktanteil bis 2021 bereits auf 49 % sinken. Die Mehrheit, nämlich 51 %, wurde von Schienengüterverkehrsunternehmen übernommen, die bisher keine nationalen Schienengüterverkehrsunternehmen waren - oder, wie sie genannt werden, von Herausforderern.

Diese Zahlen wurden von der Independent Regulator's Group - Rail (IRG - Rail) veröffentlicht, einem Netzwerk unabhängiger Eisenbahnregulierungsbehörden aus 31 europäischen Ländern. Innerhalb eines Jahrzehnts stieg der Marktanteil der Herausforderer von 25 auf 51 %. Dies beweist, dass die Liberalisierung des Schienengüterverkehrsmarkts ein Erfolg war. Sie bietet den Kunden mehr Auswahlmöglichkeiten und bessere Optionen, um mit neuen Diensten mit schweren, auf fossilen Brennstoffen basierenden Transportmitteln zu konkurrieren. IRG - Rail stellt auch fest, dass die neuen Unternehmen auf den Märkten in den meisten Fällen nicht den bestehenden Handelsströmen das Geschäft weggenommen haben, sondern neue Märkte für den Schienengüterverkehr geschaffen haben, vor allem im intermodalen Segment.

Angesichts der zunehmenden Internationalisierung des europäischen Schienengüterverkehrs stellt die European Rail Freight Association (ERFA) fest, dass die nationalen und europäischen Rechtsvorschriften mit diesem Trend Schritt halten müssen. Unzureichende internationale Koordinierung, strenge Sprachanforderungen und veraltete Rechtsvorschriften für den kombinierten Verkehr werden als die größten Hürden genannt, die das Wachstum des Schienengüterverkehrs bremsen. Gleichzeitig müssen detaillierte und verlässliche Kosten-Nutzen-Bewertungen sowie realistische Umsetzungs- und Finanzierungspläne für die den Marktteilnehmern auferlegten Investitionen in Betracht gezogen werden, um den Schienengüterverkehr dabei zu unterstützen, die Verpflichtungen der EU zur Verkehrsverlagerung zu erfüllen.

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