Hupac: Kombinierter Verkehr unter Druck
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Rückläufige Verkehrsnachfrage in Europa, steigende Bahnpreise und erhebliche Qualitätsmängel im deutschen Schienennetz setzen den umweltfreundlichen Verkehr unter Druck.


Im vergangenen Jahr beförderte die Hupac Gruppe rund 975.000 Strassensendungen oder 1.866.000 TEU im kombinierten Verkehr Strasse/Schiene und im maritimen Hinterlandverkehr. Dies entspricht einem Rückgang von rund 130.000 Sendungen oder 11,7% gegenüber dem Vorjahr. Von dieser negativen Entwicklung waren alle Verkehrssegmente des paneuropäischen Netzwerks der Hupac betroffen, wenn auch in unterschiedlichem Ausmass. Im Kernmarkt des transalpinen Verkehrs durch die Schweiz verzeichnete Hupac einen vergleichsweise moderaten Rückgang von 7,6% auf 540.000 Strassensendungen.

Hauptgrund für diese negative Entwicklung ist laut Hupac Bericht der Rückgang der Nachfrage nach Transportleistungen in Europa. Die rezessive Entwicklung begann im Herbst 2022 im Zusammenhang mit der Ukraine und der Energiekrise und erfasste im Laufe des Jahres 2023 weite Teile der Weltwirtschaft.

Erschwerend kommt hinzu, dass eine Reihe von Faktoren den Druck auf das Schienensystem erhöhen. An erster Stelle steht die schlechte Qualität des Schienennetzes, insbesondere in Deutschland, aufgrund vernachlässigter Instandhaltung und unzureichender nationaler und internationaler Bauplanung. Kapazitätsengpässe, Verspätungen und Zugausfälle sind auf vielen Korridoren an der Tagesordnung.

Auch die massiven zweistelligen Kostensteigerungen im Bahnsystem sind kontraproduktiv. Die hohen Gleis- und Traktionskosten stehen in keinem Verhältnis zur erbrachten Leistung. "Wir müssen alles daran setzen, den Trend der Verkehrsverlagerung von der Schiene auf die Strasse zu stoppen", sagt Michail Stahlhut, CEO der Hupac Gruppe.

Trotz der aktuell schwierigen wirtschaftlichen Lage hält Hupac an ihrer Strategie zur Entwicklung des klimafreundlichen kombinierten Verkehrs fest. Das europäische Netzwerk werde je nach Situation an die Marktnachfrage angepasst, so das Unternehmen: "Längere, schwerere Züge, effiziente Terminals, die Stärkung des Wettbewerbs durch die Förderung privater Bahnunternehmen und die digitale Transformation sind die wichtigsten Stichworte für den Erfolg des kombinierten Verkehrs", so Stahlhut abschließend.

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