Deutschland bereitet sich auf eine weitere Runde von Bahnstreiks vor. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ruft dazu auf, den Güterverkehr am Mittwoch, den 6. März 2024, ab 18 Uhr einzustellen. Der Streik, der voraussichtlich 35 Stunden bis Freitag, den 8. März 2024, 05:00 Uhr dauern wird, ist eine Fortsetzung des ungelösten Tarifkonflikts mit der Deutschen Bahn (DB), dem nationalen Bahnbetreiber. Es wird erwartet, dass diese Unterbrechung erhebliche Auswirkungen auf den Schienengüterverkehr haben wird, obwohl der Korridor Salzburg-Kufstein (Deutsches Eck) Berichten zufolge nicht betroffen sein wird.
Neben der Ankündigung dieser Sofortmaßnahme hat die GDL auch die Möglichkeit weiterer Streiks angedeutet, die laut GDL-Chef Claus Weselsky ohne die übliche Ankündigungsfrist von 48 Stunden stattfinden könnten. Dieser neue Ansatz droht, den Schienenverkehr und die Logistik erheblich zu stören, was sich auf Millionen von Reisenden und die Wirtschaft insgesamt auswirken wird.
Im Mittelpunkt des Streits stehen die Forderungen der GDL, die die DB als unrealistisch und für die Stabilität des Systems Schiene schädlich kritisiert. "Wir sind weiterhin bereit, konstruktive, aber realistische Lösungen zu finden. Die Maximalforderungen der GDL sind jedoch unrealistisch und gefährden das System Bahn massiv", sagte Martin Seiler, DB-Personalvorstand.
Die Streikankündigung der GDL folgt auf ein Scheitern der Verhandlungen über Löhne und Arbeitszeiten. Eine der Hauptforderungen der Gewerkschaft ist die Verkürzung der normalen Wochenarbeitszeit von 38 auf 35 Stunden ohne Lohnkürzung. Diese Forderung wirft nach Ansicht der GDL ein Schlaglicht auf die Frage der Vereinbarkeit von Beruf und Familie und die Rechte der Arbeitnehmer. Die Deutsche Bahn behauptet, dass die Erfüllung der GDL-Forderungen finanziell nicht tragbar sei und den ohnehin schon kritischen Personalmangel in der Branche noch verschärfen würde.