Die Europäische Kommission hat das Programm der Tschechischen Republik zur Förderung der Interoperabilität im Schienenverkehr genehmigt. Mit einem beträchtlichen Budget von neun Milliarden tschechischen Kronen (rund 380 Millionen Euro) werden die fünf Teilprogramme des Programms bis 2028 Zuschüsse für Eigentümer und Betreiber von Schienenfahrzeugen, Eisenbahnunternehmen und den Infrastrukturbetreiber des Landes, Správa železnic, bereitstellen. Das genehmigte Budget entspricht einer Steigerung von mehr als 35 % im Vergleich zum vorherigen Programm, das von 2017 bis 2022 lief.
Hauptziel des Beihilfeprogramms ist die flächendeckende Einführung des Europäischen Eisenbahnverkehrsleitsystems (ERTMS), das das ETCS-Signalsystem umfasst. Dieses ehrgeizige Vorhaben soll die Effizienz und Sicherheit des Schienenverkehrs im gesamten tschechischen Schienennetz erhöhen.
Das genehmigte Programm umfasst nun auch die Unterstützung für die Implementierung der digitalen automatischen Kupplung, einer Schlüsselkomponente, die das automatische An- und Abkuppeln von Fahrzeugen in Güterzügen ermöglicht, sowohl physisch als auch digital. Die Aufnahme dieser Komponente stellt eine wesentliche Änderung gegenüber früheren Versionen des Programms dar und ist eine wichtige Voraussetzung für die weitere Automatisierung des Zugbetriebs.
Mit der Einführung des neuen Wagenkupplungssystems, das die herkömmlichen manuellen Kupplungen ersetzen soll, will die Tschechische Republik den Zugbetrieb rationalisieren und sowohl den Zeitaufwand als auch die Kosten für die Kupplungsvorgänge reduzieren. Die Einführung automatischer Kupplungen ist jedoch mit erheblichen Kosten verbunden, was bei den Spediteuren Bedenken hinsichtlich der damit verbundenen finanziellen Belastung weckt.