Der Umsatz der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) stieg um 9,9 Prozent auf 779,5 Millionen Euro (Vorjahr: 709,2 Millionen Euro). Die wirtschaftliche Entwicklung der HHLA im ersten Halbjahr 2022 entsprach weitgehend der Prognose, in der die möglichen Auswirkungen des Einmarsches in Russland auf Basis der damals vorliegenden Informationen dargestellt wurden.
Laut Angela Titzrath, der Vorstandsvorsitzenden der HHLA, ist die Logistik seit zwei Jahren instabil, vor allem wegen der Einschränkungen durch die Covid-19-Pandemie, die Witterungsbedingungen, die Bauarbeiten und schließlich den Krieg in der Ukraine und die anschließenden Sanktionen gegen Russland.
"Die HHLA hat zwar das erste Halbjahr 2022 erfolgreich abgeschlossen, aber die Unterbrechungen der Lieferketten stellen uns weiterhin vor große operative Herausforderungen. Es ist derzeit nicht absehbar, wann sich diese Situation wieder normalisiert und welche Folgen die globale Krise für Wirtschaft und Gesellschaft haben wird. Die HHLA tut alles, um zu einer zuverlässigen Versorgung von Unternehmen und Verbrauchern beizutragen. Wir konzentrieren uns weiter auf die Umsetzung unserer auf Wachstum und Nachhaltigkeit ausgerichteten Strategie - gerade in diesen unsicheren Zeiten", sagte Angela Titzrath.
In konkreten Zahlen: Im intermodalen Bereich stieg der Containerverkehr insgesamt um 2,2 Prozent auf 851 Tausend TEU (Vorjahr: 832 Tausend TEU). Der Schienenverkehr stieg im Vergleich zum Vorjahr um 4,6 Prozent auf 709 Tausend TEU (Vorjahr: 678 Tausend TEU).
Neben einem moderaten Wachstum im Verkehr mit den norddeutschen Seehäfen trugen ein starker Anstieg im Polenverkehr und im deutschsprachigen Markt zu dieser Entwicklung bei. Der Straßenverkehr verzeichnete dagegen im ersten Halbjahr 2022 einen deutlichen Rückgang. In einem anhaltend schwierigen Marktumfeld verringerte sich das Transportaufkommen um 8,2 Prozent auf 142 Tausend TEU (Vorjahr: 155 Tausend TEU).
Mit einem Zuwachs von 11,4 Prozent auf 281,6 Mio. € (Vorjahr: 252,9 Mio. €) wuchs der Umsatz stärker als die Transportmenge. Gründe dafür waren unter anderem die weitere Erhöhung des Schienenanteils an den gesamten intermodalen Transporten der HHLA von 81,4 Prozent auf 83,3 Prozent sowie temporäre Zuschläge, die zum teilweisen Ausgleich der gestiegenen Energiepreise erforderlich waren.
Das Betriebsergebnis (EBIT) verringerte sich um 7,1 Prozent auf 42,8 Millionen € (Vorjahr: 46,0 Millionen €). Die EBIT-Marge sank um 3,0 Prozentpunkte auf 15,2 Prozent (Vorjahr: 18,2 Prozent). Die schwache EBIT-Entwicklung ist vor allem auf Betriebsunterbrechungen durch Sturmschäden, anhaltende Unterbrechungen der Lieferketten und den plötzlichen Anstieg der Energiepreise zurückzuführen, der nur mit Verzögerung an den Markt weitergegeben werden konnte.
Das Betriebsergebnis EBIT im Segment Intermodal wird aufgrund der anhaltenden Störungen in der Lieferkette und deren Auswirkungen auf die betrieblichen Abläufe voraussichtlich auf dem Niveau des Vorjahres bleiben (bisher: leichter Anstieg). Um die Produktivität und Kapazität in den Segmenten Container und Intermodal weiter zu steigern, werden die Investitionen auf Konzernebene im Jahr 2022 voraussichtlich zwischen 300 und 350 Mio. € liegen.
