Onrail Scandinavia, ein norwegisches Güterbahnunternehmen, wurde vom Logistikunternehmen DB Schenker für den Betrieb des North Rail Express ausgewählt. Der Express umfasst eine 2.000 Kilometer lange Strecke von Narvik durch Schweden nach Oslo. Der derzeitige Betreiber, Swedish Green Cargo, wird den Dienst ab Dezember für eine Dauer von drei Jahren an Onrail übergeben.
Der North Rail Express ist aufgrund seiner langen Strecke von Narvik jenseits des Polarkreises nach Oslo von entscheidender Bedeutung für den Gütertransport in ganz Norwegen. Dieser Betrieb ist seit jeher ein wichtiges Bindeglied für den Güterverkehr zwischen den nördlichen und südlichen Landesteilen, da Norwegen keine andere direkte Eisenbahnverbindung von Narvik nach Oslo hat.
Das Management von Onrail unter der Leitung des Gründers Henning Aandal geht davon aus, dass dieser neue Vertrag den Umsatz auf eine halbe Milliarde Kronen steigern wird, berichtet Business Portal Norwegen. Der Vertrag mit DB Schenker sichert ein festes Frachtaufkommen für die Dauer von drei Jahren. Onrail, das in erster Linie Güterzüge und Terminaldienste anbietet, sieht in DB Schenker einen wichtigen Partner, insbesondere in Südnorwegen. Das Unternehmen hat seine Kapazitäten kürzlich durch zwei Eurodual-Lokomotiven von Stadler, die überEuropean Loc Pool geleast wurden, erweitert.
Der North Rail Express ist seit 1993 in Betrieb, als er entgegen anfänglicher Skepsis als "Flyvende Fisktog" (Fliegender Fischzug) eingeführt wurde. Der Dienst wurde eingerichtet, um Meeresfrüchte von Narvik nach Oslo zu transportieren, ein Konzept, das sich schnell als erfolgreicher als erwartet erwies und die Machbarkeit und Effizienz des Schienenverkehrs über große Entfernungen bewies.
Derzeit werden hauptsächlich Fisch und Meeresfrüchte in den Süden transportiert, während eine Vielzahl von Lebensmitteln und Alltagsgegenständen in den Norden befördert wird. In den letzten zehn Jahren hat sich das Transportvolumen aus Nordnorwegen verdoppelt und erreicht nun etwa 60 Mrd. NOK, was vor allem auf die boomende Fisch- und Meeresfrüchteindustrie zurückzuführen ist, die den größten Sektor in Nordnorwegen darstellt. Norwegen gehört zusammen mit China zu den weltweit führenden Exporteuren von Meeresfrüchten.
Die Ankündigung erfolgt vor dem Hintergrund der jüngsten Herausforderungen im norwegischen Eisenbahnsektor, darunter Infrastrukturprobleme wie eine eingestürzte Brücke auf der Dovrebanen, eine Zugentgleisung in der Nähe von Bergen und betriebliche Probleme wie die kürzliche Entgleisung von zwei Erzzügen, die deutlich machen, wie wichtig die Aufrechterhaltung hoher Sicherheits- und Pünktlichkeitsstandards im Eisenbahnverkehr ist.
