Die riesigen Tunnelbohrmaschinen, die liebevoll "Florence" und "Cecilia" genannt werden, haben mit dem Erreichen des Belüftungsschachts in Little Missenden einen Meilenstein im Rahmen des HS2-Hochgeschwindigkeitsprojekts erreicht. Damit haben sie mehr als 75 % ihrer 10 Meilen langen Reise unter den Hügeln von Chiltern hinter sich gebracht.
Jede Tunnelbohrmaschine (TBM) mit einer Länge von 170 Metern arbeitet wie eine in sich geschlossene unterirdische Fabrik. Während des Vortriebs graben sie den Tunnel aus und verkleiden ihn mit rund 56 000 Betonsegmenten, um Ringe zu bilden, die sie anschließend verpressen. Diese speziell für die Geologie der Chilterns konzipierten TBM haben seit ihrer Inbetriebnahme im Sommer 2021 bereits rund 2 Millionen Kubikmeter Kreide und Feuerstein ausgebrochen.
Neben dem Ausbruch und der Auskleidung des Tunnels haben die Ingenieure den Bau von fünf Lüftungs- und Notzugangsschächten in der Nähe von Schlüsselstellen wie Chalfont St Peter, Chalfont St Giles, Amersham und Little Missenden erfolgreich abgeschlossen. Der letztgenannte Schacht, den die TBM nun erreicht haben, befindet sich in der Nähe des Dorfes Little Missenden.
Etwa 2,7 Millionen Kubikmeter Kreide und Feuerstein werden beim Tunnelbau ausgehoben und für die Landschaftsgestaltung wiederverwendet. Mit fünf TBMs, die bereits in Betrieb sind, und fünf weiteren, die in den kommenden Jahren in Betrieb gehen sollen, wird HS2 ein umfangreiches Tunnelnetz schaffen, das sich über 64 Meilen zwischen London und den West Midlands erstreckt.
"HS2 wird den Bahnverkehr zwischen London, den Midlands und dem Norden verändern und auf dem bestehenden Netz Platz für mehr Güter- und Nahverkehr schaffen. Wir machen große Fortschritte beim Bau des Tunnels, der unsere Züge tief unter die Chiltern Hills führen, die Wälder und die Tierwelt darüber schützen und die Beeinträchtigungen für die Gemeinden erheblich reduzieren wird", sagte David Emms, Projektauftraggeber von HS2 Ltd.
