Im Schatten des Vorfalls im Gotthard-Basistunnel hat der Bundesrat ein neues Dokument verabschiedet - die BAHN-Perspektive 2050. Im Schienenpersonenverkehr liegt das grösste Potenzial bei den Agglomerationen. Die Schweiz wird das S-Bahn- und Mittelstreckenangebot verbessern und die Vorortbahnhöfe ausbauen. Im Güterverkehr soll der Zugang zur Schiene durch neue Umschlag- und Citylogistikanlagen verbessert werden, insbesondere dort, wo die Schiene gegenüber der Strasse nicht konkurrenzfähig ist.
Die gute Nachricht ist die Entflechtung der Nord-Süd-Achse zwischen den Häfen und Industriezentren Nordwesteuropas und Italien und seinen Häfen. Der Lötschberg-Basistunnel wird durchgehend zweispurig statt nur teilweise ausgebaut. Dies schafft zusätzliche Kapazität und Stabilität auf dieser Achse, eine Lektion, die derzeit mit der Sperrung der Brenner- und Gotthard-Routen schwer zu lernen ist.
Zu den neuen Projekten gehört ein neuer, neun Kilometer langer Tunnel zwischen Morges und Perroy auf der Strecke Lausanne-Genf anstelle des bisher geplanten dritten Gleises. Damit wird eine Ausweichstrecke zwischen Lausanne und Genf für den Fall von Störungen geschaffen. Der Bundesrat hat zudem Krediterhöhungen für den Brüttentunnel, den Ausbau des Bahnhofs Zürich-Stadelhofen und die Mittel für einen umfassenden Ausbau der Bahnhöfe Genf und Olten genehmigt.