Nach dem jüngsten Zwischenfall im Gotthard-Basistunnel am 10. August reagiert der Schweizer Schienengüterverkehr rasch auf die Herausforderungen, die sich auf dem wichtigen Rhein-Alpen-Korridor ergeben haben. Trotz der Ferienzeit, die normalerweise zu einer geringeren Nachfrage führt, hat sich ein Rückstau an Zügen und Ladeeinheiten gebildet. Die Branche ergreift proaktiv Maßnahmen, um die Unterbrechung der Lieferketten und des Güterverkehrs zu minimieren.
Zwar gibt es in der Schweiz alternative Strecken wie die Gotthard- und die Lötschberg/Simplon-Strecke, doch sind diese Optionen in Bezug auf Kapazität und Profil eingeschränkt. Die für den 23. August erwartete Wiedereröffnung der unbeschädigten Röhre des Gotthard-Basistunnels wird eine willkommene Verschnaufpause bringen, und SBB Infrastruktur plant die Zuweisung von 90 Trassen pro Tag für Güterzüge mit 4-Meter-Profil.
Um die Situation wirksam zu bewältigen, befürwortet die Güterverkehrsbranche strategische Maßnahmen, darunter die Priorisierung des Güterverkehrs durch den unbeschädigten Tunnel, die Optimierung der Tunnelkapazität, die Umleitung bestimmter Verkehre auf alternative Strecken und ein effizientes Betriebsmanagement. Eine enge Abstimmung mit den benachbarten Infrastrukturbetreibern ist ebenfalls im Gange, um eine kohärente und schnelle Reaktion auf unerwartete Probleme zu gewährleisten.
