Der Zug, der Teil einer Flotte von 16 Zügen ist, kam im Dezember 2023 in Dänemark an und durchläuft nun eine dynamische Testphase in Kopenhagen. Der Talgo 230 mit einer bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit von 230 km/h und einer Betriebsgeschwindigkeit von 200 km/h soll auf internationalen Strecken eingesetzt werden und zunächst Kopenhagen und Aarhus mit Hamburg verbinden. Die Züge sind breiter gebaut als die Standardwagen für den grenzüberschreitenden Verkehr und bieten so mehr Platz im Innenraum und einen höheren Fahrgastkomfort.
Talgo 230-Züge sollen den Energieverbrauch im Vergleich zum Industriestandard um bis zu 30 % senken. Diese Effizienz ist auf die Rollmaterialtechnologie und die leichten Reisezugwagen des spanischen Herstellers Talgo zurückzuführen. Darüber hinaus weisen die Züge eine Rückgewinnungsrate von 95 % für ihre Struktur auf.
Der bevorstehende Zertifizierungsprozess in Dänemark wird sicherstellen, dass die Züge die hohen Zuverlässigkeitsstandards der DSB erfüllen und vollständig mit der dänischen Infrastruktur und den vorhandenen Lokomotiven anderer Anbieter kompatibel sind. Darüber hinaus wird jeder Zug in einer späteren Phase mit einem Talgo-Steuerwagen ausgestattet, was eine Push-Pull-Konfiguration ermöglicht, die schnelle Umschlagzeiten an den Zielorten verspricht und gleichzeitig das Zuggewicht und damit auch die Beschleunigungs- und Bremszeiten reduziert.
Die Beschaffung dieser Züge geht auf einen Rahmenvertrag im Wert von 500 Mio. EUR zurück, der im Februar 2020 nach einem offenen Ausschreibungsverfahren an Talgo vergeben wurde. Dieser Vertrag umfasste eine Erstbestellung über 134 Mio. EUR für 8 Züge. Im April 2021 und April 2023 wurden Folgeaufträge erteilt, mit denen die Flottengröße und die Fahrgastkapazität der ersten Züge auf jeweils 492 Plätze erhöht wurden.
Die Talgo 230-Plattform ist bekannt für ihre leichten, unabhängig drehenden und selbstgeführten Rollwagen. Diese Züge können leicht zu Hochgeschwindigkeitszügen aufgerüstet werden und erreichen kommerzielle Höchstgeschwindigkeiten von 300 km/h. Diese Anpassungsfähigkeit hat die Plattform zur ersten Wahl für andere europäische Betreiber gemacht, darunter die Deutsche Bahn (DB), die 79 Einheiten für nationale und internationale Strecken bestellt hat.
