Der Mireo Plus H für das Projekt H2goesRail hat als Zwei-Wagen-Zug eine Reichweite von bis zu 800 Kilometern, ist genauso leistungsstark wie sein elektrischer Triebzug und verfügt über eine Antriebsleistung von 1,7 MW, die eine Beschleunigung von bis zu 1,1 m/s2 und eine Höchstgeschwindigkeit von 160 Kilometern pro Stunde ermöglicht. Eine dreiteilige Version hat eine Reichweite von bis zu 1.000 Kilometern.
"Für die Deutsche Bahn sind Wasserstoffzüge ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität", sagt Dr. Daniela Gerd tom Markotten, Vorstand für Digitalisierung und Technik der Deutschen Bahn. "Mit der Entwicklung der mobilen Wasserstofftankstelle und der dazugehörigen Wartungsinfrastruktur zeigen wir, dass wir nicht nur Mobilität, sondern auch Technik können. Und genau das ist es, was wir für den klimafreundlichen Verkehr von morgen brauchen. Gemeinsam mit Siemens und dem neu entwickelten Wasserstoffzug schaffen wir ein Gesamtsystem, das uns einen weiteren Schritt in Richtung Dieselausstieg bringt und die Ökologisierung der Flotte ermöglicht."
Ein Schlüsselelement, um die Wasserstofftechnologie im täglichen Betrieb konkurrenzfähig zum Dieselkraftstoff zu machen, ist ein schneller Betankungsvorgang. Hierfür hat die DB ein neues Verfahren entwickelt, das es erstmals ermöglicht, einen Wasserstoffzug genauso schnell zu betanken wie einen Dieselzug. Dies ist vor allem im Hinblick auf den eng getakteten Regionalverkehr der DB wichtig. Die schnelle Betankung von Wasserstoffzügen wird die Technologie im täglichen Betrieb wettbewerbsfähig machen.
"Nur mit einer starken Schiene und alternativen Antrieben können wir einen wesentlichen Beitrag zum Kampf gegen den Klimawandel leisten. Der Mireo Plus H ermöglicht einen klimafreundlichen und emissionsfreien Personenverkehr", sagte Michael Peter, CEO von Siemens Mobility. "Mit dem Mireo Plus H haben wir die nächste Generation von wasserstoffbetriebenen Zügen entwickelt, die eine besonders hohe Reichweite und eine schnellere Beschleunigung bietet. Jeder ausgelieferte Zug kann über seine Lebensdauer von 30 Jahren bis zu 45.000 Tonnen CO2 im Vergleich zu entsprechenden Fahrten mit dem Auto einsparen."
Wasserstoffzüge haben eine besonders klimafreundliche Antriebstechnik, da sie emissionsfrei mit grünem Wasserstoff fahren und nur Wasserdampf ausstoßen. Im Projekt H2goesRail spart der Wasserstoffzug zum Beispiel auf der Strecke Tübingen-Pforzheim im Vergleich zu einem Dieselzug rund 330 Tonnen CO2 in einem Jahr ein. Generell kann der Mireo Plus H je nach Streckenprofil 520 Tonnen pro Jahr einsparen (gerechnet auf eine Fahrleistung von 200.000 Kilometern).
Der Mireo Plus H wird ab 2023 in Baden-Württemberg getestet. Der Wasserstoffzug für das Projekt H2goesRail mit der Deutschen Bahn wird während seines geplanten Einsatzes im Jahr 2024 im regulären Personenverkehr zwischen Tübingen, Horb und Pforzheim verkehren und einen Dieselzug ersetzen.
