Die Zukunft der Bahn: Deutsche Bahn testet vollautomatische Zugtechnik

Die Zukunft der Bahn: Deutsche Bahn testet vollautomatische Zugtechnik
© Deutsche Bahn AG / Dirk Walter

Mit Hilfe modernster Sensortechnik werden die mit intelligenten Systemen ausgestatteten Züge in der Lage sein, Hindernisse zu erkennen und selbständig zu reagieren, ähnlich wie beim autonomen Fahren auf der Straße.


Die Deutsche Bahn (DB) startet in Zusammenarbeit mit Siemens Mobility, Bosch und anderen wichtigen Industrieunternehmen ein ehrgeiziges Forschungs- und Entwicklungsprojekt mit dem Namen "AutomatedTrain". Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz mit rund 42,6 Millionen Euro geförderte Projekt hat zum Ziel, in den nächsten drei Jahren die vollautomatische Zugbereitstellung und -abstellung zu erproben.

Das Projekt "AutomatedTrain", das Teil der Initiative "Digitale Schiene Deutschland" ist, soll den Schienenverkehr revolutionieren und die Möglichkeiten des fahrerlosen Zugfahrens ausloten. Mit Hilfe fortschrittlicher Sensortechnik, ähnlich dem autonomen Fahren in der Automobilindustrie, sollen die Züge ihre Umgebung wahrnehmen und präzise auf Hindernisse reagieren können. Dieser Ansatz verspricht nicht nur mehr Sicherheit, sondern auch mehr Flexibilität bei der Fahrplangestaltung und Taktung der Züge.

"Das vollautomatisierte, fahrerlose Fahren wird es uns ermöglichen, unsere Züge künftig häufiger und flexibler einzusetzen und damit unseren Fahrgästen einen noch attraktiveren Service zu bieten", sagte Daniela Gerd tom Markotten, DB-Vorstand für Digitalisierung und Technik.

Als wichtigen Schritt zur Verwirklichung dieser Vision wird Siemens Mobility bis 2026 den Mireo Smart Train als Prototyp ausstatten. Dieser fahrerlose Zug wird autonom vom Depot zur ersten Station fahren, Hindernisse erkennen und automatisch bremsen. Im Rahmen des Projekts wird auch die Machbarkeit vollautomatischer Auf- und Abstiege von Zügen untersucht. In der Zwischenzeit wird ein zweiter Zug der Stuttgarter S-Bahn die Datenerfassung für die Hinderniserkennung unterstützen und verschiedene Softwarelösungen einsetzen, um Sensordaten und Softwarereaktionen zu vergleichen.

"Vollautomatisiertes Fahren hat großes Potenzial für den Schienenverkehr", sagte Frank Schmidt, Geschäftsführer der Bosch Engineering GmbH, und fuhr fort: "Ziel ist es, die Position von Zügen zuverlässig und genau auf der Strecke zu lokalisieren und ein automatisiertes An- und Abfahren zu ermöglichen. Dafür ist es wichtig, den Gleisverlauf in Echtzeit zu erfassen und mögliche Hindernisse vor dem Fahrzeug zu erkennen."

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