Nach Prüfung verschiedener Varianten für die Neubaustrecke wird nun der Bau eines einzigen, rund 30 Kilometer langen Tunnels zwischen Heidenau auf deutscher Seite und Usti nad Labem auf tschechischer Seite favorisiert, teilte die Deutsche Bahn mit. Die Volltunnelvariante ist aus ökologischer, technischer und wirtschaftlicher Sicht die beste Lösung.
Geplant sind zwei parallele Tunnel, die durch das Osterzgebirge getrieben werden sollen. Jeder Tunnel wird eingleisig sein und sowohl von Personen- als auch von Güterzügen befahren werden. Auf deutscher Seite umfasst der Bau des neuen Tunnels auch den Ausbau der Strecke zwischen Dresden und Heidenau. Es werden rund 46 Kilometer neue Gleise, moderne Leit- und Sicherungstechnik und neue Zugabstellanlagen gebaut.
Bis der erste Zug durch den Tunnel rollt, werden die Bahnreisenden allerdings noch mindestens zwei Jahrzehnte warten müssen. Nach aktuellen Prognosen strebt die Deutsche Bahn einen Baubeginn um 2032 an, bei einer Bauzeit von rund 12 Jahren.
Die Strecke Dresden-Prag ist Teil eines europäischen Eisenbahnkorridors von den deutschen Nord- und Ostseehäfen durch Südosteuropa nach Istanbul und Athen.
Deshalb ist das Neubauprojekt von internationaler Bedeutung. Die bestehende Strecke durch das Elbtal stößt an ihre Kapazitätsgrenzen. Die neue Strecke bietet eine hochwassersichere Alternative und verkürzt die Fahrzeiten. Die Fahrgäste werden in etwa einer Stunde von Dresden in die tschechische Hauptstadt reisen können. Gegenwärtig dauert die Fahrt in der Regel knapp zweieinhalb Stunden.
Das Projekt verbindet die Nationen und schafft die Voraussetzungen für mehr Personen- und Güterverkehr auf der Schiene", sagte Martin Walden, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für Sachsen. Sachsens Verkehrsminister Martin Dulig betonte, dass der Bau der Strecke absolute Priorität habe.
