Nach dem Unfall bei Garmisch-Partenkirchen überprüften DB-Experten innerhalb weniger Wochen von Juli bis Ende August 2022 bundesweit rund 200.000 Schwellen eines bestimmten Typs und Herstellers. RAILMARKET.com informierte hier und hier.
Die Ergebnisse der von der DB veranlassten Materialprüfungen und technische Gutachten unabhängiger Prüfinstitute deuten nun darauf hin, dass es sich um einen Herstellungsfehler handeln könnte: Einige der Schwellen weisen Unregelmäßigkeiten in der Materialzusammensetzung auf. Weitere Detailuntersuchungen zeigen auch, dass eine bestimmte Gesteinsart, die zur Herstellung der Betonschwellen verwendet wurde, für die Schäden mitverantwortlich sein könnte.
Aufgrund dieser neuen Erkenntnisse wird die DB bundesweit rund 130.000 Betonschwellen anderer Hersteller mit dem gleichen Gesteinstyp überprüfen. Leider werden weitere Einschränkungen vermutlich nicht zu vermeiden sein: Sollten die Experten Auffälligkeiten entdecken, wird die DB nach eigenen Angaben sofort reagieren und bis zum Austausch der betroffenen Schwellen die Züge in den betroffenen Abschnitten langsamer fahren lassen. Gegebenenfalls können auch Streckenabschnitte gesperrt werden.
Die DB entschuldigt sich in ihrer Ankündigung bei allen Fahrgästen und Güterverkehrsunternehmen dafür und wird mit Hochdruck daran arbeiten, alle Störungen so schnell wie möglich zu beseitigen. Und sie wird auch alle betroffenen Eisenbahnunternehmen für die Schäden entschädigen, die im Zusammenhang mit den Schwellenprüfungen und den daraus resultierenden Maßnahmen entstanden sind.