Die Bundesregierung schätzt den Bedarf an Wasserstoff bis 2030 auf rund 100 Terawattstunden pro Jahr. Zum Vergleich: Der Gesamtstromverbrauch in Deutschland lag zuletzt bei 580 Terawattstunden pro Jahr.
"Wasserstoff wird im zukünftigen Energiemix eine wichtige Rolle spielen. Derzeit gibt es viele neue Initiativen, um grünen Wasserstoff auf dem Seeweg nach Deutschland zu bringen", sagt Sigrid Nikutta, Vorstand der DB Cargo AG und Mitglied des DB-Konzernvorstands für Güterverkehr. "Wir haben dafür eine Lösung entwickelt, die den Wasserstoff einfach und effizient von den Häfen zu den Verbrauchern im Hinterland, insbesondere zu unseren Industriekunden, bringt. Damit schaffen wir eine sichere und effiziente Lieferkette für die deutsche Industrie."
Der nach Deutschland importierte Wasserstoff ist in der Regel nicht gasförmig, sondern flüssig gebunden. Dadurch kann er einfach und effizient mit Seeschiffen transportiert werden. DB Cargo hat in Zusammenarbeit mit Energieversorgern ein Konzept für den Transport zu Empfängern fernab von Seehäfen entwickelt. Der Wasserstoff wird in dieser flüssigen Bindung belassen. Damit können die üblichen Kesselwagen für den Schienengüterverkehr genutzt werden. Sie werden bereits heute in vielen Fällen in der chemischen Industrie eingesetzt. Erst wenn der Wasserstoff als Energieträger genutzt werden soll, wird die Ladung wieder in ihre Bestandteile "gecrackt", der Wasserstoff abgetrennt und als Energieträger genutzt.
Sigrid Nikutta weiter: "Das deutsche Schienennetz ist ein Umweltverbund mit mehr als 35.000 Kilometern Gleislänge. Allein DB Cargo bedient mehr als 2.100 Schnittstellen, Kundenanschlüsse, Terminals und Binnenhäfen. Grüner Wasserstoff braucht grüne Logistik - und die können wir schon heute anbieten."
DB Cargo organisiert auch die Versorgung mit Wasserstoffzügen von DB Regio, die derzeit auf verschiedenen Strecken im Praxisbetrieb getestet werden.
