Im Mittelpunkt der Vereinbarung steht der Ausbau der Zusammenarbeit in den Bereichen Energiewende, Schienen- und Hinterlandanbindung sowie Hafeninfrastruktur. Alle drei Bereiche sind von herausragender Bedeutung für die zuverlässige Versorgung der Industrie und die Stabilisierung der Lieferketten zwischen Deutschland und Belgien sowie innerhalb Europas.
Das europäische Energiesystem wird sich zunehmend auf nachhaltige Energiequellen konzentrieren, wobei grüne Wasserstoffträger eine entscheidende Rolle spielen werden. Die Entwicklung von Lösungen für den Import, die Speicherung und den Vertrieb von grünem Wasserstoff in verschiedenen Formen ist daher eine der wichtigsten strategischen Säulen der Zusammenarbeit zwischen den beiden Häfen. Ziel ist es, eine internationale Lieferkette für Wasserstoff aufzubauen, in der beide Partner zu zentralen Wasserstoff-Drehscheiben für Europa werden.
Um dieses Ziel zu erreichen, wollen duisport und der Hafen Antwerpen-Brügge zusätzlich zu den geplanten Pipelineverbindungen einen hochfrequenten Bahnshuttle einrichten und die Schiene als "rollende Pipeline" etablieren. Der Ausbau des Hinterlandnetzes, die Förderung nachhaltiger multimodaler Verkehrsverbindungen und die stetige Verlagerung auf umweltfreundliche Verkehrsträger sind wesentlich für die Umsetzung der Energiewende.
Für duisport ist die Kooperation mit dem Hafen Antwerpen-Brügge ein weiterer Schritt zum Ausbau des zukünftigen Netzwerks. Ähnliche Vereinbarungen wurden bereits im Mai und Juni dieses Jahres mit den Häfen von Rotterdam und Amsterdam geschlossen.
"Unsere Häfen nehmen in ihren Regionen als führende Logistik- und Industriezentren eine Schlüsselrolle ein und sind bereits durch verschiedene multimodale Verbindungen miteinander verbunden. Vor dem Hintergrund der aktuellen globalen Herausforderungen ist es nur konsequent, dass wir unser europäisches Partnernetzwerk nachhaltig stärken und noch enger zusammenarbeiten", sagt duisport-Geschäftsführer Markus Bangen.
Jacques Vandermeiren, CEO des Hafens von Antwerpen-Brügge, fügt hinzu: "Um den ehrgeizigen Plan, ein klimaneutraler Kontinent zu werden, zu verwirklichen, müssen wir der europäischen Industrie einen zuverlässigen und sicheren Zugang zu erneuerbaren Energiequellen garantieren. Der Import, die Übertragung und die Verteilung grüner Moleküle erfordern kurz-, mittel- und langfristige Lösungen. Die Entwicklung eines robusten multimodalen Versorgungssystems wird für die Umsetzung des Wandels von grundlegender Bedeutung sein. Und wir freuen uns, dass duisport und der Hafen Antwerpen-Brügge ihre Kräfte zu diesem Zweck bündeln."
Da beide Häfen die Klimaneutralität bis 2050 anstreben, ist auch die Entwicklung umweltfreundlicher Hafenumschlagsgeräte Teil der gemeinsamen Vereinbarung.