Die Bauarbeiten an der Brücke begannen am 21. Juli in der Nähe der Stadt Jonava in Zentrallitauen, etwa 30 km von Kaunas entfernt. Das Projekt wird rund 64 Millionen Euro kosten und umfasst den Bau einer zweigleisigen Eisenbahnstrecke mit europäischer Normalspur.
"Unsere vorrangige Aufgabe - der Bau der Hauptstrecke der Rail Baltica von Kaunas nach Panevėžys bis Ende 2024 und zur lettischen Grenze bis 2026 - geht in die Phase der aktiven Bauarbeiten über.Im heutigen geopolitischen Kontext ist die Integration des Eisenbahnnetzes Litauens und aller baltischen Staaten in das westliche Verkehrsnetz eine strategische Priorität von größter Bedeutung, die so schnell wie möglich umgesetzt werden muss", sagte der Minister für Verkehr und Kommunikation, Marius Skuodis, bei der offiziellen Eröffnungsfeier für den Bau der Brücke über den Fluss Neris.
Die Eisenbahnbrücke über den Fluss Neris bei Jonava ist eine der größten technischen und ingenieurtechnischen Herausforderungen im Rahmen des Projekts Rail Baltica. Sie wird bis zu 1,51 km lang sein und liegt etwa 40 Meter über dem Fluss Neris und seinem Tal.
"Der Bau eines völlig neuen Abschnitts der Rail Baltica zwischen Kaunas und der litauisch-lettischen Grenze ist eine große Herausforderung, da dies auch der erste völlig neue Eisenbahnabschnitt ist, der im unabhängigen Litauen gebaut wird. Die Eisenbahnbrücke über den Fluss Neris ist eine komplexe und strategisch wichtige Infrastruktur für den Bau der Eisenbahnstrecke zwischen Kaunas und Riga", so Karolis Sankovski, CEO von LTG Infra, dem für die Umsetzung des Rail Baltica-Projekts in Litauen zuständigen Unternehmen.
Die Ausschreibung für den Bau der Brücke hat das italienische Unternehmen "Rizzani de Eccher" gewonnen. Das Unternehmen wird auch die Infrastrukturarbeiten in der Nähe des Gebiets überwachen und das Entwässerungssystem sowie die Strom-, Telekommunikations- und Wasserversorgungsnetze erneuern. Da sich die Brücke in der Nähe der Stadt befinden wird, werden Lärmschutzwände und andere Lärmschutzlösungen installiert werden.
Besondere Aufmerksamkeit wird auch der Umwelt gewidmet. Um Auswirkungen auf die biologische Vielfalt der Neris zu vermeiden, werden die Arbeiten in der Schutzzone des Flusses Neris nicht während der Fischwanderung und des Laichens durchgeführt. Die Brückenpfeiler werden nicht im Wasser gebaut, so dass zwischen den Pfeilern ein Abstand von bis zu 150 Metern über dem Fluss eingehalten wird, so dass die Fische frei wandern können.
