Der Präsident der Handelskammer, Vladimír Dlouhý, hat die EU-Kommissarin für Verkehr, Adina Valjeanu, gebeten, die tschechischen Transportunternehmen in die Erprobung des automatischen Kupplungssystems für Güterwagen einzubeziehen. Wie bereits auf RAILMARKET.com berichtet, bereiten sich die europäischen Eisenbahnunternehmen auf die Einführung der digitalen automatischen Kupplung (DAC) für Güterwagen vor. So setzt DB Cargo nicht nur auf die Nachrüstung in ihren Werkstätten, sondern auch auf die Installation von DAC in so genannten Pop-up-Werkstätten. Die DAC macht den Schienengüterverkehr in Europa einfacher und schneller. Er beschleunigt die Abfertigung, den Betrieb und den Umlauf von Güterzügen. Um dies zu erreichen, müssen bis 2030 europaweit rund 500.000 Güterwagen mit DAC ausgerüstet werden.
Europa erwartet, dass diese Innovation die Effizienz und Sicherheit im Schienenverkehr erhöhen wird. Die tschechische Handelskammer hat jedoch festgestellt, dass noch nicht klar ist, wie das DAC-Programm umgesetzt werden soll. "Den Eisenbahnunternehmen fehlt es an Vertrauen in die Art und Weise, wie diese Innovation eingeführt werden soll. Sie fürchten die Verpflichtung, plötzlich massiv in eine neue Wagenflotte zu investieren, einen großen Teil der Flotte zu modernisieren und andere Investitions- und Betriebskosten zu tragen. Der Transformationsprozess kann auch zu Verlusten auf dem Schienenverkehrsmarkt führen, die durch die erhöhte Wirtschaftlichkeit des Schienengüterverkehrs mit digitaler automatischer Kopplung nicht ausgeglichen werden dürften", erklärt die Bahnindustrie.
DAC und seine Komponenten müssen vor der Einführung standardisiert werden. Einige tschechische Bahnbetreiber sind davon überzeugt, dass die Erprobung schrittweise von Prototypen und Demonstrationsfahrten unter verschiedenen Bedingungen zum realen Bahnbetrieb übergehen sollte.
"Wir schlagen daher der Europäischen Kommission und den Projektteams von Europe's Rail DAC vor, gemeinsam mit den Bahnbetreibern einen Programmrahmen zu entwickeln, innerhalb dessen die Tests stattfinden könnten. Ein wichtiges Element dieses Ansatzes ist das Bemühen, den tschechischen Eisenbahnunternehmen zu ermöglichen, das Projekt rechtzeitig zu verfolgen und an der Produktion und dem Geschäft auf dem heimischen und europäischen Markt teilzunehmen", fügte Jan Sechter, stellvertretender Vorsitzender der Sektion Verkehr der Handelskammer, hinzu.
