Die beiden riesigen Tunnelbohrmaschinen "Florence" und "Cecilia", die die längsten Tunnel des Hochgeschwindigkeitszugprojekts graben, haben die Hälfte ihrer 10 Meilen langen Reise unter den Chilterns hinter sich gebracht. Die riesigen, 2.000 Tonnen schweren Maschinen haben in den letzten 18 Monaten zwei Tunnel zwischen der M25 und South Heath in Buckinghamshire gegraben. Die Ingenieure haben nicht nur die Tunnel gegraben und ausgekleidet, sondern auch fünf Schächte für die Belüftung und den Notzugang ausgehoben.
Auf den ersten fünf Kilometern wurden 1,3 Millionen Kubikmeter Kreide und Feuerstein gewonnen, genug, um mehr als 500 olympische Schwimmbecken zu füllen. Das Material wird im Rahmen eines ehrgeizigen Projekts zur Wiederherstellung von Kreidegrasland am Südportal des Tunnels verwendet werden. Nach seiner Fertigstellung werden die Chiltern-Tunnel Hochgeschwindigkeitszüge mit einer Geschwindigkeit von bis zu 320 km/h zwischen London und dem Norden des Landes befördern und so zu einer besseren Anbindung beitragen, auf der bestehenden Bahnstrecke Platz für mehr Güter- und Nahverkehrszüge schaffen und den Menschen im gesamten Vereinigten Königreich emissionsfreies Reisen ermöglichen.
"Dieser Tunnel wird HS2 unter den Hügeln von Chiltern hindurchführen, wodurch die Wälder und die Lebensräume der Tierwelt oberirdisch geschützt werden und die Beeinträchtigung der Gemeinden während des Baus und des Betriebs erheblich reduziert wird. Nach seiner Fertigstellung wird HS2 kohlenstoffarme Reisemöglichkeiten bieten, die London mit den großen Städten des Nordens verbinden und Kapazitäten für mehr Güter- und Nahverkehrszüge auf unseren bestehenden Hauptstrecken freisetzen", sagte Martyn Noak, Leiter des Bereichs Tunneltechnik bei HS2 Ltd.
Zwei identische TBM, die speziell für das Kreide- und Feuersteingemisch unter den Chilterns entwickelt wurden, graben getrennte Tunnel für die nach Norden und nach Süden fahrenden Züge. Jede Maschine arbeitet als eigenständige Einheit - sie gräbt einen Tunnel aus, kleidet ihn mit Betonwänden aus und verpresst sie mit einer Geschwindigkeit von rund 15 Metern pro Tag. Mehr als 56.000 präzisionsgefertigte, faserverstärkte Segmente wurden eingebaut, um die Tunnelwände zu erstellen - jedes davon wurde vor Ort in einem speziellen temporären Fertigteilwerk hergestellt. Die Maschinen arbeiten ununterbrochen - jede TBM ist mit 17 Mann im Schichtbetrieb besetzt. Sie werden an der Oberfläche von mehr als 100 Personen unterstützt, die die Logistik verwalten und für einen reibungslosen Ablauf des Tunnelbaus sorgen.
